Üblicherweise sollte täglich kurz nach 9.30 Uhr die Zahl der Neuinfektionen vom Gesundheitsministerium vermeldet werden. Doch am Donnerstag - just an jenem Tag, an dem die Impfpflicht im Parlament heftigst diskutiert wurde - hieß es nach Stunden des Wartens immer noch: Fehlanzeige! Die AGES habe Probleme bei der Erfassung der vollständigen Daten, hieß es dazu. Laut dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS) wurden jedenfalls 25.592 Fälle eingemeldet.
Der Unterschied von den vom EMS bekannt gegebenen Zahlen zu den offiziellen Corona-Neuinfektionen liegt darin, dass bei Ersteren noch keine Datenbereinigung stattgefunden hat. Heißt: Eventuell falsch gemeldete Fälle oder Doppelungen wurden noch nicht entfernt. Die EMS-Zahlen sind daher naturgemäß höher. Es dürften jedenfalls von Mittwoch auf Donnerstag mehr als 20.000 Neuinfektionen verzeichnet worden sein.
Wie viele es tatsächlich waren, wusste aber auch am Donnerstagabend noch niemand so recht. Wien und die Steiermark würden immer noch keine Zahlen liefern könne, hieß es. Kurz vor 18 Uhr dann die Bestätigung: „Aufgrund nicht abgeschlossener Datenbereinigung können heute (20.01.202) keine finalen Bundesländerzahlen veröffentlicht werden. Tagesaktuelle Fallzahlen entnehmen Sie bitte dem EMS Auszug von 8 Uhr. Die bereinigten Daten werden ehest möglich veröffentlicht.“
Bereits im Dezember konnten Behörden erstmals keine Zahlen liefern
In der knapp zwei Jahre langen Geschichte der Corona-Pandemie kam es bereits einmal zu diesem Fall - und das ist noch gar nicht so lange her: So konnten am 12. Dezember 2021 keine Corona-Zahlen geliefert werden. Auch da haperte es an den Zahlen aus Wien und der Steiermark.
Auch am Mittwoch gab es schon Probleme bei der Auslieferung der Corona-Zahlen. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem ein absoluter Höchstwert in dieser Pandemie verzeichnet wurde. Am Nachmittag konnten dann endlich 27.677 Neuinfektion vermeldet worden. Laut aktuellen Prognosen drohen nächste Woche sogar 40.000 tägliche Neuinfektionen.
Verzögerungen aufgrund hoher Fallzahlen
Das Gesundheitsministerium betonte am Donnerstag, dass aktuell alle Einmeldesysteme uneingeschränkt und ohne Störungen laufen. Aufgrund der hohen Fallzahlen und der Komplexität in der Auswertung, kann es allerdings zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung der täglichen qualitätsgesicherten Fallzahlen kommen, damit ist auch in den kommenden Tagen noch zu rechnen. Es werde an einer Optimierung der Prozesse zur Publikation der Fallzahlen in Österreich mit Hochdruck gearbeitet.
Warum die Zahlen auseinandergehen können
Der Krisenstab des Innenministeriums gibt einmal täglich die aktuellen Zahlen zur Corona-Lage in Österreich bekannt - diese finden Sie kompakt zusammengefasst im Text (oben). Das Gesundheitsministerium hingegen aktualisiert seine Daten laufend öffentlich - diese Werte können Sie detailliert den Grafiken (unten) entnehmen.
Dass die Zahl der ausgelieferten Impfdosen in der Grafik (siehe oben) geringer als jene der tatsächlich verimpften Dosen in Österreich ist, rührt daher, dass pro Ampulle etwas Impfstoff übrig bleibt, der dann noch verimpft wird.
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Ich habe Symptome - was soll ich jetzt tun?
Wer grippeähnliche Symptome verspürt oder Kontakt zu einem mit dem Coronavirus Infizierten hatte oder gehabt haben könnte, könnte selbst mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 infiziert sein. Hat man diesen Verdacht, gilt: Bitte suchen Sie nicht selbsttätig einen Arzt oder eine Spitalsambulanz auf, sondern rufen Sie unter der Nummer 1450 - der Gesundheitshotline - an und klären Sie dort weitere Schritte ab. Diese Nummer ist rund um die Uhr erreichbar.
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