Vier von fünf Müttern sind mittlerweile berufstätig - Tendenz steigend. Um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Job zu gewährleisten, will die SPÖ in Niederösterreich bei der Kinderbetreuung nachschärfen und liefert ein „echtes Entlastungspaket“ für die Zukunft gleich mit: Ausbau der Kleinkindbetreuung, Kindergartenbesuch schon ab zwei Jahren, kostenlose Nachmittagsbetreuung.
„Unser System der Kinderbetreuung gehört ins Museum“, hält Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl fest. Um in Niederösterreich diesbezüglich in ein neues Zeitalter aufzubrechen, sei es höchste Zeit, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu legte die SPÖ ein Jahr vor der Landtagswahl einen Modellvorschlag mit ganz eigener „3-G-Regel“ auf den Tisch: Ganztägig, ganzjährig, gratis.
Mit dem „KinderPROgramm“ will man deutliche Verbesserungen für berufstätige Eltern – vor allem Mütter – erzielen. Die Liste der Forderungen ist ebenso konkret wie lang: Kleinkindbetreuung ab einem Jahr mit Finanzierung durch das Land, die Kindergarten-Aufnahme ab zwei Jahren, kostenlose Nachmittagsbetreuung, ein „Tut-gut“-zertifiziertes Mittagessen, mindestens 45 Betreuungsstunden pro Woche, vier Tage die Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet und maximal 25 Schließtage im gesamten Kalenderjahr. Bisher richte sich das Angebot nach dem Bedarf. Ein Fehler, so Schnabl: „Wir müssen erst die Möglichkeiten schaffen, damit Eltern problemlos darauf zurückgreifen können.“ Bei der Betreuungsquote der Unter-Einjährigen liege Niederösterreich bundesweit auf dem letzten Platz. „Ein Familienland sieht anders aus“, hält Schnabl fest. Finanziert werden soll das Modell durch den Verkauf der Wohnbau-Darlehen.
Durch bessere Kinderbetreuungszeiten werden auch positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt ausgelöst. Damit könnten 2500 neue Arbeitsplätze geschaffen und in Summe auch der Wirtschaftsstandort gestärkt werden.
Franz Schnabl, Landesvorsitzender SPÖ Niederösterreich
Anders sieht das die Volkspartei: „Gerade bei der Kleinkindbetreuung wurde in den letzten Jahren massiv investiert. Von 309 Gruppen im Jahr 2015 auf zuletzt 473 – das ist eine Steigerung um mehr als 50 Prozent“, kontert Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.
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