Zahlen-Pannen

Hacker-Brief an Mückstein: „Erhebliches Risiko“

Politik & Wirtschaft
24.01.2022 08:52

Das Datenchaos rund um die tagelang fehlenden Neuinfektionszahlen hat nun auch für Spannungen zwischen Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und dem Gesundheitsministerium gesorgt. In einem Brief an Ressortleiter Wolfgang Mückstein (Grüne) ortete Hacker in dieser Panne „ein erhebliches Sicherheitsrisiko“. Diese würde auch „Skepsis und Unmut in der Bevölkerung“ befeuern, warnte der Stadtrat.

Tagelang hatten Innen- und Gesundheitsministerium keine gesicherten Corona-Zahlen liefern können. Als Begründung dafür wurde eine nicht abgeschlossene Datenbereinigung genannt. Es war allerdings nicht das erste Mal, dass das epidemiologische Meldesystem versagte.

Hacker: „Schadet Glaubwürdigkeit unserer gemeinsamen Bemühungen“
Nun machte Gesundheitsstadtrat Hacker seinem Ärger darüber in einem persönlichen Brief an Mückstein Luft. „Diese wiederholte und über längeren Zeitraum hinweg schwere Instabilität des Datenaustauschs […] schadet […] der Glaubwürdigkeit unserer gemeinsamen Bemühungen in der Eindämmung von Covid-19 und befeuert Skepsis und Unmut in der Bevölkerung“, warnte Hacker, wie der ORF in „Wien heute“ berichtete.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)

Wissensvorsprung für Stadtrat enorm wichtig
Das Fehlen von korrigierten, bereinigten Daten sei ein großes Problem: „Ich habe den mit Abstand schlechtesten aktuellen Überblick über die Situation in der Bundeshauptstadt seit Beginn der Pandemie. Es ist unglaublich“, ärgerte sich der Wiener SPÖ-Politiker. Dabei sei der tägliche Vorsprung an Wissen enorm wichtig: „Ihr lasst uns völlig in der Luft hängen!“, kritisierte Hacker. Mückstein solle die Probleme offen kommunizieren und für ein stabiles System sorgen.

Peter Hacker (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Peter Hacker

Panne soll in ein paar Tagen behoben sein
Das Gesundheitsministerium erklärte in einer Stellungnahme: „Es wird davon ausgegangen, dass die Funktionsfähigkeit […] in den kommenden Tagen wieder gewährleistet werden kann.“ Die gröbsten Probleme dürften bereits behoben sein: Am Samstagabend wurden die Neuinfektionszahlen für gesamt Österreich von Donnerstag weg nachgemeldet, am Sonntag wurden die aktuellen Zahlen zum Coronavirus bereits wieder wie üblich vermeldet.

Nach einem mehrtägigen Ausfall konnten die Ministerien die Corona-Zahlen für Donnerstag bis einschließlich Samstag erst am Samstagabend nachliefern. Die Neuinfektionszahlen haben sich in der Omikron-Welle aktuell auf einem Wert über der 20.000er-Marke eingependelt. 

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