"Wie Phönix aus der Asche!" Mit diesem Spruch wird die Neueröffnung des "Metropol" beworben. Einst stiegen hier Stars wie Herbert Grönemeyer ab und zog es viele Grazer Partytiger in den Südwesten. Sechs Jahre nach der Schließung und nach unzähligen Gerichtsverfahren (siehe Daten und Fakten unten) will Besitzerin Helene Pilko nun an alte Zeiten anknüpfen.
"Mit einem Team von Freunden und Verwandten haben wir das Lokal wieder auf Vordermann gebracht", freut sie sich. Von Donnerstag bis Sonntag ist geöffnet, sonntags lädt man sogar zum Fünf-Uhr-Tee.
Das "Metropol" ist aber nicht das einzige steirische Tanzlokal, das den Technobeats die Stirn bietet. Ein Institution ist etwa das "Schiwago" in Dobl, aufgebaut und seit 44 Jahren geführt von Robert Fuchs: "Unsere Besucherzahl ist konstant. Wir haben viele Stammgäste, das Alter des Publikums beginnt halt erst bei 25 Jahren."
Ähnliches berichtet Franz Stöhr-Schwarzl von der "Tanzbar Stöhr" in Oberdorf am Hochegg. "Die Jugendlichen gehen lieber in die Großraumdiscos." In der Region sei man das letzte Lokal dieser Art und ziehe seine Gäste so auch aus umliegenden Bezirken wie Radkersburg an.
Auf den Fox-Schwung setzen auch die Geschwister Hannes und Martina Kaufmann mit dem "Central Dancing" (siehe Foto oben) in Leoben: "Das Lokal läuft super, das Alter der meisten Gäste liegt zwischen 30 und 50 Jahren."
Die Jugend verirrt sich also kaum aufs Tanzparkett. Dabei ist Schlagermusik auch bei ihr mittlerweile nicht mehr ganz out, wie ein Blick nach Graz zeigt. Im "p.p.c.", wo normal Alternatives den Ton angibt, steigen "Fliegerpartys". Und das DJ-Duo Katharina Oberegger und Daniela Böhm füllt mit "Melodien für Millionen" die Clubs. Wer weiß, vielleicht zieht es die Grazer Szene irgendwann wieder hinaus aufs Land...
Daten und Fakten
von Jakob Traby, "Steirerkrone"
Bild: Heinz Weeber
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