Geldverschwendung

Umfrage: Mehrheit ist gegen die Impflotterie

Österreich
29.01.2022 10:19

Die Mehrheit der Österreicher ist gegen die von der Regierung angekündigte Impflotterie. 53 Prozent halten sie für eine schlechte Idee, 30 Prozent davon meinen, man könne das Geld besser einsetzen. Nur knapp ein Fünftel (exakt 18 Prozent) der 500 Befragten hält sie für eine gute Idee. Indes hat die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml, mit der Aussage aufhorchen lassen, dass sie weitere Impfpflichten gegen Keuchhusten, Masern oder Influenza (Grippe) für denkbar halte.

Die vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle Ausgabe des „profil“ durchgeführte Umfrage (Schwankungsbreite +/- 4,4 Prozentpunkte) zum Thema Impflotterie zeigt zudem, dass nur 23 Prozent der Österreicher der Meinung sind, dass die am Donnerstag vergangener Woche angekündigte Idee einer Impflotterie zwar gut sei, aber zu spät komme.

Belohnungspaket soll Impfquote steigern
Die Regierung hat mit der SPÖ auf ein Anreiz- und Belohnungspaket zur Steigerung der Impfquote verständigt. Kommen soll - neben der Impfpflicht - nun eine Impflotterie, wie die „Krone“ bereits am Mittwoch vergangener angekündigt hatte. Zu gewinnen sind Gutscheine im Wert von 500 Euro - und das sogar bis zu dreimal. Jede in Österreich im elektronischen Impfregister eingetragene Person hat die Möglichkeit, an das Geld zu kommen. Zudem sollen Gemeinden finanzielle Mittel erhalten, deren Höhe sich nach der Impfquote in der jeweiligen Kommune richtet.

Expertin hält weitere Impfpflichten für sinnvoll
Die Leiterin der im Bundeskanzleramt angesiedelten Bioethik-Kommission, Christiane Druml, die sich bereits vor eineinhalb Jahren für eine Covid-19-Impfpflicht ausgesprochen hatte, erklärte jetzt gegenüber dem „profil“, dass eine solche „der Startschuss für einen neuen Anlauf sein könnte, Menschen besser gegen überflüssige Krankheiten wie Masern, Keuchhusten oder Influenza zu schützen - auch mittels Impfpflichten“.

Bei den Masern verweist Druml auf die bereits bestehende Impfpflicht in Deutschland, wo der Besuch von Schulen und Kindergärten an die Impfung geknüpft ist. Durch das Tragen der Masken sei die Ausbreitung der Masern stark eingeschränkt worden, sagt sie. Das könne sich jedoch rasch ändern, weil infolge der Corona-Pandemie viele Impfungen gegen andere Krankheiten wie etwa Masern ausgelassen wurden.

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