Ab 1. Februar könnte es zumindest in Handel und Gastronomie für Gerold Babuschik heißen: Bitte draußen bleiben! Und das trotz zweifacher Impfung. Seit bald zwei Wochen wartet er nach überstandener Erkrankung auf sein Genesungszertifikat. Der Haken dabei: Sein Grüner Pass läuft am Dienstag ab.
Es ist nicht so, dass Gerold Babuschik, FPÖ-Gemeinderat aus Mödling, nicht gewollt hätte: Der Termin für die 3. Impfung war bereits fixiert. Einen Tag davor ereilte ihn aber aufgrund der Corona-Infektion seiner Gattin auch ein Absonderungsbescheid. Die ganze Familie erkrankte - Babuschik gilt laut Papier nur als Verdachtsfall. Eine verzwickte Situation, wenn es um den Grünen Pass geht. Noch dazu, wenn die Genesungszertifikate auf sich warten lassen.
Pass läuft ab
Wie bei über 320.000 Österreichern gilt auch der Grüne Pass von Babuschik nur bis 1. Februar. Dann bleiben - zumindest vorerst - die Türen von Handel und Gastronomie für ihn geschlossen. Auch zum Arbeiten muss er testen. „Die Behörde hat mir gesagt, dass der Absonderungsbescheid gilt. Aber wer weiß das?“, so Gerold Babuschik. Und so sitzt er weiter auf Nadeln. Jeden Tag schaut er nach, ob nicht doch schon ein Genesungszertifikat da ist.
Die wochenlangen Wartezeiten sind eine Zumutung für alle Betroffenen. Das ist ein Versagen der politischen Verantwortlichen im Land Niederösterreich, die jetzt rasch für einen automatisierten Ablauf bei der Ausstellung von Genesungszertifikaten sorgen müssen. Das kann im vielgepriesenen Land der Digitalisierung doch wirklich nicht so schwer sein.
FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer
Land verweist auf AGES
Seitens des Sanitätsstabes heißt es, dass dieses „grundsätzlich erst 14 Tage nach dem ersten positiven PCR-Test erstellt wird.“ Bei Gerold Babuschik waren es am Sonntag 18 Tage: „Bekannte von mir warten seit sechs Wochen.“ Sollte es Probleme bei der Erstellung des Zertifikates geben, solle man sich an die AGES wenden.
„Diese löst das Problem oder gibt es weiter“, so die Auskunft des Landes. „Eine Zumutung“, kritisiert FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer und ergänzt: „Nach zwei Jahren Corona-Wahnsinn und Chaos muss es möglich sein, auf Knopfdruck Genesungszertifikate auszustellen.“
Bettina Kreuter, Kronen Zeitung
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