Mehr als 1000 Plakate bringt die SPÖ Oberösterreich in den kommenden Tagen im ganzen Land an. Darauf zu sehen: die verzweifelten Gesichter weinender Kinder, denen die Worte „Ich will dich nicht verlieren“ in den Mund gelegt werden - und der unmissverständliche Aufruf zur Corona-Impfung.
Weder die Bundesregierung noch die schwarz-blaue Koalition in Oberösterreich hätten bisher eine effektive Impfkampagne zustandegebracht. Deshalb habe sich seine Partei entschieden, eine eigene Kampagne zu lancieren, sagte SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder bei der Präsentation am Montag.
Im Getöse um die Verkündung der Öffnungsschritte sei das Impfen in den vergangenen Tagen zu sehr in den Hintergrund geraten, findet der 3. Landtagspräsident. „Dabei braucht gerade Oberösterreich von allen Bundesländern noch den stärksten Schwung, um bei den Corona-Impfungen aufzuholen.“
400.000 Oberösterreicher ungeimpft
Knapp 400.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher seien immerhin noch nicht geimpft, assistiert SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer. Das sei zu viel, um die Pandemie zu besiegen. Daher trete die Partei - Bürgermeister, Mandatsträger auf allen Ebenen, Funktionäre - mit der Bevölkerung in Dialog, um sie zum Impfen zu motivieren. Die Plakate und die dazugehörigen Hörfunkspots sollen dabei unterstützen.
„Einfach skandalös“
Die FPÖ reagierte umgehend mit harscher Kritik an der Kampagne: „Weinende Kinder für Impfwerbung zu missbrauchen, ist einfach skandalös“, schäumt der blaue Klubobmann Herwig Mahr. „Wir haben nichts gegen ehrliche Aufklärung. Aber das ist einfach nur ungustiöse und unreflektierte Propaganda.“ Die SPÖ solle die Kampagne „umgehend einstellen“.
Natürlich ist die Kampagne sehr emotionalisierend. Das ist aber auch Sinn und Zweck einer Werbekampagne.
Georg Brockmeyer, SPÖ-Landesgeschäftsführer
SPÖ-Manager Brockmeyer sieht das naturgemäß anders: „Natürlich ist die Kampagne sehr emotionalisierend. Das ist aber auch Sinn und Zweck einer Werbekampagne.“
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