Ein 60-Jähriger hat Dienstagfrüh in einem Mehrparteienhaus in Graz-St. Leonhard - wie berichtet - seinen Bruder (58), die Mutter (81) und sich selbst mit einem Revolver getötet. Die Opfer wurden in ihren Betten liegend gefunden und dort möglicherweise im Schlaf erschossen. Das Motiv müsse erst ermittelt werden, „was noch dauern könnte“, wie ein Polizist sagte. In der Wohnung waren auch mehrere Langwaffen aufbewahrt. Die Schusswaffen besaß der Todesschütze legal.
Sofort nach Bekanntwerden der Tat sperrte die Polizei mehrere Straßenzüge im Bereich der Leonhardstraße-Merangasse ab, der Öffi-Verkehr in diesem Bereich war vorübergehend unterbrochen. Cobra-Beamte öffneten die Tür zu der Wohnung im ersten Stock und fanden die drei Toten.
Der jüngere Bruder und die Mutter wurden erschossen in ihren Betten in den jeweiligen Schlafzimmern gefunden. Sie könnten im Schlaf getötet worden sein. „Es gibt keine Spuren eines Kampfes, es deutet also darauf hin, dass die Opfer im Schlaf überrascht wurden“, so Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion Steiermark. Der mutmaßliche Schütze wurde am Küchentisch sitzend entdeckt, er hatte sich selbst erschossen. Die Tatwaffe, ein Revolver, wurde sichergestellt.
Tat bei Polizei angekündigt
Die beiden Brüder hatten gemeinsam mit ihrer Mutter - zwei Wohneinheiten waren hier zusammengelegt - gelebt. In dem Anruf bei der Landesleitstelle der steirischen Polizei hatte der mutmaßliche Täter gesagt, dass er seine Mutter und seinen Bruder getötet habe und sich nun „selbst richten“ werde, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Das dürfte er unmittelbar nach dem Beenden des Telefonats getan haben.
Motivlage noch völlig unklar
Die Ermittler gingen nicht von weiteren in die Bluttat verwickelten Personen aus. Über ein Motiv habe der Mann am Telefon nichts gesagt. Er dürfte auch nicht amtsbekannt gewesen sein. Nun müssten langwierige Ermittlungen im Umfeld, sprich in der Nachbarschaft und bei Verwandten, durchgeführt werden. Auch mit Ärzten und Spitälern müsse gesprochen werden, ob möglicherweise eine schwere Erkrankung vorgelegen sei. Der 60-Jährige hatte mehrere Langwaffen - u.a. ältere Jagdflinten - und zwei Revolver legal besessen, wie die Polizei auf Anfrage sagte. Die Langwaffen seien ordnungsgemäß in einem Waffenschrank versperrt gewesen. Ob es einen Abschiedsbrief oder ein ähnliches Schriftstück gebe, konnte vorerst nicht eruiert werden.
Zahlreiche Verkehrssperren konnten am frühen Vormittag bereits wieder aufgehoben werden. Eine Gefahr für Passanten habe nicht bestanden, auch nicht für eine nahe gelegene Schule.
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