Niederösterreich steuert offenbar stürmischen Polit-Zeiten entgegen. Denn wie eine aktuelle Umfrage ein Jahr vor der Landtagswahl zeigt, ist die impfkritische MFG (Menschen-Freiheit-Grundrechte) auch hier auf dem Vormarsch und würde den Einzug in den Landtag schaffen. Und das vor allem auf Kosten der ÖVP, die auf 44 Prozent kommt und somit die absolute Mandatsmehrheit verlieren würde. SPÖ, FPÖ und Grüne profitieren davon nicht, nur die NEOS wären von den derzeit im Landesparlament vertretenen Parteien im Plus.
Eckdaten der IFDD-Umfrage im Auftrag der „NÖN“:
Die Umfrage-Ergebnisse im Detail (siehe Grafiken unten):
Stabile Werte für Landeshauptfrau Mikl-Leitner
Vor die Volkspartei beruhigender sind die persönlichen Werte für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Im Vertrauensindex verliert sie gegenüber der letzten Umfrage im Juni 2021 zwar einen Prozentpunkt, liegt mit 28 Prozent aber weiter unangefochten an der Spitze. Auf Platz zwei rangieren ex aequo und mit Respektabstand (zwölf Prozent) Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Beide können um jeweils fünf Prozentpunkte zulegen. „Die gemeinsame Pandemiebekämpfung von Königsberger-Ludwig und Pernkopf gibt den Menschen in Niederösterreich Stabilität und Sicherheit“, kommentiert Studienautor Christoph Haselmayer.
Durchgeführt hat die Umfrage das niederösterreichische Meinungsforschungsinstitut IFDD („Institut für Demoskopie und Datenanalyse“) von Haselmayer für die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“). 800 Wahlberechtigte wurden dazu im Zeitraum 21. bis 28. Jänner online befragt. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,5%.
Die MFG als neue Protestpartei in Niederösterreich
Schon am vergangenen Sonntag hatte es für die ÖVP in Niederösterreich das erste Warnzeichen gegeben. Bei der Gemeinderatswahl in Waidhofen an der Ybbs verlor die Volkspartei ihre 2017 errungene absolute Mehrheit. Verzeichnet wurde ein Rückfall von 60,2 auf 41,33 Prozent. Die ÖVP hält nunmehr 18 von 40 Mandaten (minus acht). Während die SPÖ und FUFU Zugewinne verbuchten, holte die MFG auf Anhieb 17,08 Prozent und damit Rang drei.
„Die MFG hat sich anscheinend auch zur Sammelplattform der Protestwähler entwickelt“, schreibt Lukas Lusetzky, Chefredakteur der „Krone“-Niederösterreich, in seinem Kommentar.
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