Die Wiener Klinik Floridsdorf, auch bekannt unter dem früheren Namen Krankenhaus Nord, kostete laut vorliegender Schlussabrechnung 1,262 Milliarden Euro. Die Gesamtsumme liege damit unter den vom Rechnungshof prognostizierten 1,41 Milliarden Euro, betonte am Montag Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auch sei sie geringer als seine politische Vorgabe - also der von ihm 2018 vorgegebene Höchstgrenze von 1,341 Milliarden Euro.
Das 2019 in Betrieb gegangene KH Nord war angesichts zahlreicher Probleme beim Bau immer wieder in den Schlagzeilen.
„Kein Bauprojekt ist risikofrei“
Herwig Wetzlinger, Generaldirektor-Stellvertreter des Wiener Gesundheitsverbundes und seit Ende 2017 für den Bau der Klinik Floridsdorf zuständig: „Kein Bauprojekt ist risikofrei. Beim Bau der Klinik Floridsdorf kam es unter anderem durch Zeitverzögerungen zu Mehrkosten.“ Umso wichtiger sei es gewesen, „genau zu schauen, welche Mehrkostenforderungen der Auftragnehmer tatsächlich gerechtfertigt sind“. „Ein politisch heißumfehdetes Projekt findet seinen Abschluss“, zeigte sich Hacker zufrieden.
Geprüft wurde somit von der Örtlichen Bauaufsicht, dem Planungsteam, der Projektsteuerung und der Begleitenden Kontrolle, bevor die Letztentscheidung im Wiener Gesundheitsverbund getroffen werden konnte. Dabei handelte es sich um zu prüfende Unterlagen von jeweils mehreren hundert Seiten. „Ein derartiger Prozess nimmt selbstverständlich Zeit in Anspruch, hat sich aber letztlich ausgezahlt“, so Wetzlinger.
Im Dezember 2018 war der Bau der Klinik Floridsdorf abgeschlossen. Kurz darauf übersiedelte das Personal aus Verwaltung und Technik ins fertig gebaute Spital. Im April 2019 lag der sanitätsrechtliche Bescheid vor und somit die behördliche Bewilligung, die Klinik Floridsdorf als Spital in Betrieb nehmen zu können. Darauf folgten gemeinsam mit dem medizinischen Personal der Klinik Floridsdorf die klinischen Betriebssimulationen, sozusagen die Generalprobe für den medizinischen Betrieb.
Inzwischen konnte mit Hunderten beteiligten Firmen eine Einigung erzielt werden. Lediglich drei Verfahren gegen Auftragnehmer müssen noch gerichtlich geklärt werden. 400 Millionen Euro an Mehrkosten konnten abgewehrt werden, hieß es.
Im Großspital an der Brünner Straße hat inzwischen der - von der Corona-Pandemie geprägte - Alltag Einzug gehalten. Knapp 2500 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Sie haben unter anderem bisher knapp 2000 Covid-Patienten betreut.
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