Pensionisten am Limit

Teuerung: Unzähligen Menschen geht es wie Anita P.

Familie
08.02.2022 06:00

Die zahlreichen Leser-Reaktionen auf die Tagebuch-Berichte von Anita P., die von 15 Euro am Tag lebt, zeigen: Das Schicksal der Pensionistin ist alles andere als ein Einzelfall. Immer mehr Menschen in Wien leben am Limit.

Gerade einmal 1107 Euro Pension bekommt die in einer Gemeindebauwohnung in Hietzing lebende Anita P. monatlich. Obwohl sie 40 Jahre lang gearbeitet hat, bleiben der 72-Jährigen nach Abzug der Fixkosten gerade einmal 15 Euro am Tag. Ein Schicksal, das etliche „Krone“-Leser dazu bewog, auch ihre Lebenssituation darzustellen:

  • „Meine Fixkosten sind 700 Euro, da ich beinahe 500 Euro für meine 62 Quadratmeter große Wohnung bezahle“, schrieb uns eine 1959 geborene Dame, „da ich 1000 Euro bekomme, lebe ich mit 300 Euro, für Lebensmittel und Hundefutter benötige ich davon 150 Euro im Monat.“
  • „Ich bin auch in so einer Lage, nur noch schlechter. Ich habe 1280 Euro Pension, womit ich aber meinen 27-jährigen studierenden Sohn miterhalte“, berichtete uns eine 65-Jährige.
  • Ein weiterer Leser schrieb: „Ich bekomme nicht 1107 Euro wie Frau P., sondern nur 1028, also um 78 Euro weniger.“ Er lebe auf 29 m² in einer Gemeindewohnung, schaffe es aber durch diverse Gebührenbefreiungen, etwa von der GIS, dass ihm rund 752 Euro im Monat zum Leben zur Verfügung stehen.
  • Nicht nur Pensionisten, sondern auch Jüngere sind betroffen: „Ich lebe von der Mindestsicherung und komme natürlich überhaupt nicht aus. Man kann jeden Cent umdrehen, muss billig einkaufen gehen. Kleidung ist gar nicht drin und was man sonst noch braucht“, berichtet eine Wienerin.
  • Ein älteres Ehepaar erzählt: „Meine Frau und ich haben zusammen 1674 Euro im Monat. Wir kochen zu Hause selbst. Wir kommen samt Katzen mit weniger als 200 Euro im Monat für Lebensmittel und Hygiene aus. Dafür fahren wir viermal im Jahr auf Urlaub.“
  • Ein Leser schrieb auf krone.at : „Ich hatte in meinen schlechtesten Zeiten nach Abzug aller Fixkosten 80 bis 100 Euro im Monat für Lebensmittel zur Verfügung. Dann gibt’s halt nur Nudeln mit Sugo. Schlimm wird es, wenn etwa eine Tierarztrechnung für 150 Euro dazukommt.“

All diese Geschichten machen deutlich, dass, nicht zuletzt aufgrund der Teuerung, immer mehr Menschen in Wien am Limit leben.

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