Der letzte Wahlerfolg der SPÖ in Oberösterreich liegt 19 Jahre zurück: 2003 erreichte sie 38,3 Prozent. Seither versuchten fünf verschiedene Vorsitzende vergeblich, die Partei aus dem Tal der Tränen zu holen. Michael Lindner ist der nächste: Der 38-Jährige wurde am Montag zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt.
Erich Haider, Josef Ackerl, Reinhold Entholzer, Johann Kalliauer, Birgit Gerstorfer: Sie alle konnten ab 2009 den tiefen Fall der Sozialdemokratie in Oberösterreich nicht verhindern. Zuletzt lag die Partei bei 18 Prozent.
Personalpaket bis Ende Februar
Jetzt also Michael Lindner: Der Parteivorstand kürte den Mühlviertler am Montag einstimmig zu Gerstorfers Nachfolger. Er freue sich darauf, die Sozialdemokratie ins „neue Zeitalter zu übersetzen“, sagte Lindner in einer ersten Reaktion. Bis Ende Februar will er ein Personalpaket schnüren, inklusive Parteimanager und Klubchef. Derzeit sei diesbezüglich „noch nichts spruchreif“.
Ich freue mich darauf, die Sozialdemokratie ins neue Zeitalter zu übersetzen.
Michael Lindner, geschäftsführender Vorsitzender SPÖ OÖ
Lindner selbst wird offiziell beim Parteitag im September zum SPÖ-Chef gewählt. Eine Arbeitsgruppe mit dem Steyrer Bürgermeister Markus Vogl, den Bezirksgeschäftsführern von Linz und Gmunden, Claudia Hahn und Mario Haas, sowie Bundesfrauenvorsitzender Eva Maria Holzleitner soll bis dahin ein Modell der Mitgliedermitbestimmung ausarbeiten.
„Machthungrige ÖVP“
Neben Dank an Gerstorfer hatte Lindner am Montag auch eine Botschaft an LH Thomas Stelzer (ÖVP), der zuletzt zur Gemeinsamkeit gemahnt hatte: „Der gemeinsame Weg ist nicht der, der von der machthungrigen ÖVP vorgegeben wird.“
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