Besonderer Beruf

Butler sind auch in der Steiermark gefragt

Steiermark
08.02.2022 19:00

Butler gibt es nicht nur im Buckingham Palace, sondern auch in der Steiermark. Worauf kommt es in diesem Beruf an?

Gehalt 6000 Euro brutto, 15-mal im Jahr, als Head-Butler in einem „exklusiven Zwei-Personen-Haushalt in Klagenfurt“. Dieses Job-Inserat sorgte vor Kurzem in ganz Österreich für Furore.

Butler – da denkt man zuerst einmal an das englische Königshaus, an Serien und Filme. „Aber auch in der Steiermark wird immer wieder Hauspersonal gesucht – vom Butler über Personal Assistants bis hin zu Gouvernanten“, sagt Claudia Schlegel. Die Wienerin hat vor zwölf Jahren die Schule „Butler Bureau“ gegründet. „Meine Haushälterin hatte einen weißen Leinenrock mit einer roten Seidenbluse gewaschen. Da dachte ich mir: Gibt es jemanden, der Leute für exklusive Haushalte ausbildet?“

Tafelsilber, maßgefertigte Schuhe und Co.
Der Umgang mit Materialien ist ein wichtiger Teil der sechswöchigen Ausbildung. Wie geht man mit dem Tafelsilber um, wie pflegt man maßgefertigte Schuhe? „Wir schulen Verständnis für eine Welt, die viele vorher nicht gekannt haben. Mit einer 20.000-Euro-Vase muss man sich einmal umgehen trauen“, erklärt Schlegel.

Claudia Schlegel, Gründerin des „Butler Bureau“ (Bild: Jürgen Hofer)
Claudia Schlegel, Gründerin des „Butler Bureau“

Nicht nur ein reiner Männerberuf
Die meisten Schüler haben bereits eine Ausbildung in der gehobenen Gastronomie hinter sich. Butler ist übrigens kein Männerberuf. „Es gibt auch Butleressen“, sagt Schlegel. Was alle mitbringen müssen: „Höflichkeit, Freundlichkeit und vor allem Diskretion. Man muss sich selbst zurücknehmen können und Wünsche erkennen, bevor sie ausgesprochen werden.“

Ein Butler ist Teil der Familie. „Er organisiert den Haushalt, erstellt Dienstpläne, packt Koffer, plant Abendessen und Reisen.“

Wo finden Butler oder Hausmanager einen Job? „Die Bandbreite der Familien ist groß. Sie kommen aus Adelshäusern oder Unternehmer-Dynastien, halten sich in Kitzbühel, Salzburg, Wien und Graz auf. Aber auch in der Luxus-Hotellerie ist man gerne gesehen – vor allem im asiatischen und arabischen Raum“, sagt Schlegel.

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Mit einer Vase um 20.000 Euro muss man sich einmal umgehen trauen.

Claudia Schlegel, Butler Bureau

„Wir haben Zeitungen gebügelt wie im Film“
Wie arbeitet es sich aber wirklich als Butler? Das weiß ein Weststeirer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Ein Unternehmer rekrutierte ihn aus seinem Betrieb und schickte ihn auf eine Butler-Schule nach London. „Dort haben wir Zeitungen gebügelt wie im Film“, erzählt er von fast 25 Jahren Erfahrung. „Man ist in dem Job wie eine Mama. Man schmeißt Partys für Firmenkunden und für Enkelkinder.“ Das Wichtigste: Diskretion. „Man sieht sehr viele Menschen, die man aus den Medien kennt, kriegt viel mit, kommt herum. Ich will die Zeit nicht missen.“

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