Klassische Musikberieselung und Schutzzone hielten rivalisierende Jugendbanden vom Bahnhof Wiener Neustadt nicht fern. Sie reisten extra hierher, um Fäuste fliegen und Messer sprechen zu lassen. ÖVP-Sicherheitssprecher und Vizebürgermeister Christian Stocker glaubt an einen Einzelfall. Ein Wachzimmer braucht es nicht.
Anfang des Jahres wurde der Bahnhof Wiener Neustadt zum Hotspot einer blutigen Fehde Wiener Jugendlicher. Die SPÖ fordert, wie berichtet, die Wiedereröffnung eines Wachzimmers vor Ort. Vizebürgermeister Christian Stocker (ÖVP) widerspricht diesem Wunsch: „Ich halte den Vorfall am Bahnhof für einen Zufall, den auch ein Wachzimmer nicht verhindert hätte.“
Der Sicherheitssprecher der regierenden Fraktion bezweifelt, dass sich solche Bandenkämpfe wiederholen. Stocker verweist auf rückläufige Kriminalitätsrate und hohe Polizeipräsenz in der Stadt. Erste Statistik-Rohdaten würden zeigen, dass Verbrechen um mehr als 12 Prozent zurückgehen. Hauptsächlich gibt es Internetbetrug und Eigentumsdelikte. Die Aufklärungsrate liege bei 58 Prozent.
Die nächstgelegene Polizeistation ist am Burgplatz und daher ohnehin in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.
Christian Stocker, Vizebürgermeister von Wiener Neustadt
500 Wegweisungen
Durch Ausrufung einer Schutzzone beim Bahnhof 2017 (weitere gibt es im Stadt- und im Esperantopark) sei die Sicherheit gestiegen. „Im Vorjahr gab es 4000 Identitätsfeststellungen, 500 Wegweisungen und monatlich rund ein Dutzend Anzeigen“, so Stocker. Polizei und der Ordnungsdienst der Stadt würden gute Dienste leisten.
Bettina Kreuter, Kronen Zeitung
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