Massiver Einbruch

Zwei Drittel sind mit Regierungsarbeit unzufrieden

Politik
12.02.2022 10:51

Nach zwei Jahren Pandemie stellt die Bevölkerung der Arbeit der Regierung ein vernichtendes Zeugnis aus. Zwei von drei Österreichern sind mit der Leistung von Türkis-Grün unzufrieden - das schlechteste Ergebnis, das die Regierung bislang eingefahren hatte. Zudem hat die Koalition laut der aktuellen Sonntagsfrage von Unique Research für „profil“ keine Mehrheit mehr: ÖVP und SPÖ liegen bei der Umfrage fast gleichauf.

Was die Regierungsarbeit angeht, so gaben 69 Prozent der Befragten in einer Umfrage von Peter Hajek für ATV an, unzufrieden zu sein. Nur 28 Prozent gaben an, zufrieden zu sein - ein neuer Tiefpunkt.

Zu Koalitionsbeginn waren noch drei Viertel zufrieden
Die Zufriedenheitswerte haben sich im Lauf der Pandemie eklatant verändert: Zum Start der Koalition im Jänner 2020 waren noch 48 Prozent der Befragten zufrieden und 41 Prozent unzufrieden. Im April 2020 - Mitte des Monats kam es zu schrittweisen Lockerungen - waren sogar über drei Viertel (76 Prozent) mit der Regierungsarbeit zufrieden und nur ein Fünftel (21 Prozent) unzufrieden.

Dann ging es mit der Stimmung bergab, bei der Befragung im Dezember 2020 im Lichte des ersten Corona-Weihnachtens waren 55 Prozent zufrieden und 42 Prozent unzufrieden. Im Frühjahr, konkret im März 2021, gaben nur mehr 42 Prozent an, zufrieden zu sein, und mit 55 Prozent war die Mehrheit unzufrieden.

Krisenmanagement und Impfpflicht kosten Sympathien 
„Der massive Rückgang der Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung ist nicht schwer zu interpretieren: Corona-Krisenmanagement im Allgemeinen, die Corona-Impfpflicht im Speziellen und eine Kanzlerpartei, die permanent unter dem Druck der Justiz steht“, erläuterte Hajek die Ergebnisse.

In aktueller Sonntagsfrage ÖVP und SPÖ fast gleichauf
In Umfragen hat die ÖVP ihren klaren ersten Platz der vergangenen Jahre mit Spitzen jenseits der 40 Prozent längst eingebüßt, so auch in der aktuellsten Hochschätzung der „profil“-Sonntagsfrage: Die ÖVP liegt demnach bei 24 Prozent, die SPÖ bei 25 Prozent. Die maximale Schwankungsbreite der Umfrage beträgt 3,5 Prozentpunkte. Bei der Nationalratswahl 2019 bekam die ÖVP noch 37,5 Prozent, die SPÖ 21,2 Prozent.

Impfgegner MFG würden es in den Nationalrat schaffen
Die FPÖ würde laut der Umfrage mit 18 Prozent Platz drei schaffen (Wahl 2019: 16,2 Prozent). Die Grünen liegen mit 13 Prozent knapp unter ihrem Ergebnis der letzten Nationalratswahl (13,9%). Die NEOS bekommen in der Sonntagsfrage zehn Prozent (Wahl 2019: 8,1%). Die Impfgegner MFG würden mit sieben Prozent in den Nationalrat einziehen.

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