1,5 Millionen Euro kosten die Wiener PCR-Tests. Pro Tag! Während das Impfen immer mehr einschläft, bleibt „Alles gurgelt“ ein Erfolg. Aber was, wenn der Bund den Geldhahn zudreht?
Die Wiener PCR-Teststrategie ist wohl das, was Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eine „Wien-Win-Situation“ nennen würde. Während die Bundeshauptstadt für die Maßnahme in den höchsten Tönen gelobt wird, darf der Bund dafür blechen.
Anders formuliert: Auch die Steuerzahler jener Bundesländer werden dafür zur Kasse gebeten, in denen das Testen nicht funktioniert. So wundert es freilich nicht, dass schon über ein Ende der Gratistests fantasiert wird. Zuletzt von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), aber auch Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) ließ bereits ein Aus anklingen.
Das kosten die Tests in Deutschland
Aber worum geht es in Wien? Von schlechten Eltern sind die Summen freilich nicht: Sechs Euro pro Test werden dem Bund verrechnet, bei durchschnittlich 250.000 Gurglereien pro Tag. Das sind immerhin rund 1,5 Millionen Euro.
Allerdings: Obwohl Wien 70 Prozent aller Tests durchführt, sind es nur 20 Prozent der Gesamtkosten. Zudem gibt „Alles gurgelt“ ein gewisses Maß an Sicherheit, und die Tests sind immer noch billiger als in Apotheken (Kosten für den Bund rund 25 Euro pro Stück) und weitaus günstiger als in Deutschland (43 bis 83 Euro pro Stück).
Aber was passiert, wenn der Bund den Geldhahn zudreht? Macht Wien dann alleine weiter?
Aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heißt es: „Alle Maßnahmen, darunter fällt auch das Testen, passieren in Abstimmung und im Auftrag des Gesundheitsministeriums. Wenn das Gesundheitsministerium also diesen Auftrag für breitflächiges PCR-Testen quasi storniert, dann bedeutet ein solches Storno selbstverständlich auch das Ende vom weltweiten Vorzeigeprojekt ,Alles gurgelt‘.“
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