Hunderttausende Corona-Tests pro Woche sind in der Steiermark derzeit Standard - doch damit wird bald Schluss sein. Zutrittstests sind bald kaum noch notwendig, dazu werden sie wohl kostenpflichtig. Noch wartet man in der Steiermark auf finale Entscheidungen in Wien. Fest steht aber schon: Es wird sich fast alles ändern.
Der steirische Testkoordinator Harald Eitner redet Klartext: „Die Frage ist: Wird es nur einen Rückbau geben oder ein komplettes Ende der offiziellen Teststraßen?“ Denn dass dramatische Einschnitte notwendig sind, ist klar. 27 vom Land eingerichtete und vom Kastanienhof betriebene Standorte mit mehr als hundert Testspuren gibt es in der Steiermark, sie haben - bis auf wenige Ausnahmen - täglich für zumeist zehn Stunden geöffnet. Mehr als 700 Mitarbeiter sind im Einsatz.
Land kann Millionenkosten nicht übernehmen
Die Kosten dafür liegen bei 18 bis 20 Millionen Euro im Monat. Bis Ende März übernimmt sie der Bund. Für die Zeit danach hat die Bundesregierung noch keine finale Entscheidung getroffen. Fix scheint: Das finanzielle Engagement wird zurückgefahren. „Das Land kann die finanziellen Mittel aber nicht aufbringen“, betont Eitner.
„Das wäre Geldverschwendung“
Alles deutet derzeit darauf hin, dass ab April die Tests kostenpflichtig und eventuell nur noch für bestimmte Gruppen (etwa Pädagoginnen oder Pflegekräfte) gratis sein werden. In der Steiermark werden längst Szenarien durchgespielt und der Rückbau der Testmöglichkeiten geplant. Denn unabhängig von der Kostenübernahme durch den Bund rechnet Eitner ab 5. März mit einer schlagartig sinkenden Nachfrage: Ab diesen Tag braucht man als Ungeimpfter fast nirgends mehr einen Zutrittstest. Dann noch die gesamte Testinfrastruktur aufrechtzuerhalten, wäre „Geldverschwendung“.
Tests nur noch in der Apotheke?
Für Eitner wäre daher die wohl beste Lösung, wenn das Testen künftig vor allem über die Apotheken läuft. Diese können ja - im Gegensatz zu den Teststraßen - auch ein Inkasso machen. Doch auch bei den Apotheken hängt man noch „im luftleeren Raum“, sagt Kammerpräsident Gerhard Kobinger.
Klar ist: Auch bei Apotheken wird es ein Herunterfahren des Angebots geben und nicht alle für das Testen neu eingestellte Mitarbeiter - von Pharmazeuten über Sanitäter und Krankenschwestern bis zu Studenten - wird man behalten können. Auch wird die weitere Finanzierung zu klären sein. Sollten die Testkosten für Kunden in der Höhe der Rezeptgebühr (6,65 Euro) liegen, wie manche Politiker fordern, müsse die öffentliche Hand weiterhin etwas dazuzahlen, sagt Kobinger.
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