Polit-Kompromiss?

Strubergasse: SPÖ und FPÖ handeln neuen Plan aus

Salzburg
19.05.2011 08:29
Ihr Schicksal ist Teil von Amtsberichten und Abrissplänen: Die Bewohner der Strubergassen-Siedlung sind verunsichert und sauer. Am Mittwoch war erstmals von einem Kompromiss die Rede: SP und FP wollen jetzt nicht mehr alle Blocks der Spitzhacke opfern. Sprecher Johann Wieser: "Darauf lassen wir uns noch nicht ein."

Die meisten wohnen seit Jahrzehnten hier. Jetzt wurden sie mit den Abrissplänen überrumpelt. "In unserem Alter schafft man das fast nicht mehr", macht sich Herlinde Schernthaner große Sorgen. Die Rosseggerstraße ist seit 53 Jahren ihr zu Hause. Eisern ersparten sich sie und ihr Mann Investitionen. "Das neue Schlafzimmer hat damals 70.000 Schilling gekostet." Jetzt sollen die Bagger alles wegschieben. Frau Schernthaner bekam schon eine neue Wohnung am Stadtwerkeareal zugeteilt. "Das ist alles unter Druck passiert", ärgert sich Bewohner-Sprecher Johann Wieser. Am Mittwoch verbreitete sich in der Siedlung die Nachricht von einem neuen Vorschlag aus der Politik wie ein Lauffeuer.

Alle Hintergrundinfos über den Aufstand gegen die Abriss-Pläne in der Strubergasse findest du in der Infobox.

Die Details: SP-Vize Martin Panosch und Andreas Schöppl (FP) haben einen Kompromiss ausgehandelt. Geopfert werden sollen nur noch drei Gebäude in der Siedlung (Baufläche B) sowie die Häuserzeile direkt an der Ignaz-Harrer-Straße (Bilder). Panosch erklärt: "Ein Großteil bleibt erhalten. Diese drei Gebäude haben nicht mehr zeitgemäße Grundrisse und waren auch in unserem ersten Sanierungsvorschlag zum Abriss vorgesehen." Dort soll eine Tiefgarage gebaut werden.

Brauchen "Maßanzug" für jedes Gebäude
Für die restlichen Blocks ist eine Sanierung vorgesehen. Andreas Schöppl: "Eine Vernunft-Lösung. Wir brauchen einen 'Maßanzug' für jedes Gebäude." Die Ignaz-Harrer-Straße soll dadurch attraktiver werden. Und in dem Änderungsvorschlag – SP und FP haben die Mehrheit – heißt es weiter, "den Mietern dürfen keinerlei Kosten entstehen." Er soll am Donnerstag im Planungsausschuss erstmals diskutiert werden.

Die Bewohner sind noch skeptisch. "Wir können uns darauf nicht einlassen", meint Sprecher Johann Wieser, der am Mittwoch erste Stimmen einholte. "Die Tiefgarage nützt ja nur den Neubauten am Stadtwerke-Areal was. Wir haben genug Parkplätze." Auch Frau Schernthaner und ihre Nachbarn sind misstrauisch: "Besser jetzt als in zwei Jahren. Ich kenne diese Endlosdiskussionen, wenn sich Politiker etwas einbilden."

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