Raketen, Bomben, blutüberströmte Menschen - nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine sprechen sich alle Verantwortlichen Wiens für Hilfe aus - vor Ort und hierzulande. In der Stadt sei man „bereit für Flüchtlinge“.
Donnerstag am frühen Morgen ist es also tatsächlich passiert. Russlands Präsident Wladimir Putin griff nach einer Fernsehansprache die Ukraine an.
Wien hat bereits erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet, gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag auf Twitter bekannt. „Die Bilder, die uns heute aus der Ukraine erreichen, erschüttern uns zutiefst. Das ist ein trauriger und zutiefst bedrückender Tag“, sagte Ludwig. Vor allem medizinisches Material sei bereits auf dem Weg.
Wiederkehr: „Wien wird sich solidarisch zeigen“
Unterstützung erhält er dabei von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), der auch einen persönlichen Bezug zu der Krise hat. „Mein Vater musste 1956 im Zuge der Ungarn-Revolution ebenfalls vor russischen Truppen aus seinem Heimatland fliehen und ist in Österreich aufgenommen worden“, berichtet der Integrationsstadtrat. Und weiter: „Wien wird sich selbstverständlich solidarisch mit der Ukraine zeigen und helfen, wo es nur geht.“ Dazu gehöre natürlich auch, Flüchtlinge aufzunehmen, die von Krieg fliehen.
„Menschen, die in Not sind, nehmen wir auf“
In dieselbe Kerbe schlägt auch Ludwig. „Der Bürgermeister kann aber nicht selbst entscheiden, ob Flüchtlinge aufgenommen werden. Das ist Aufgabe des Bundes“, so ein Sprecher. Aber: Man habe bereits in Zeiten des Jugoslawienkrieges sowie 2015 gezeigt, wie schnell die Stadt in Krisensituationen reagieren könne. „Wien hat genügend Unterkünfte. Wenn Menschen in Not sind, nehmen wir sie auf.“
Tagsätze für Asylwerber erhöhen
„Wie die anderen Bundesländer werden auch wir in Zusammenhang mit dem Konflikt unseren Beitrag leisten, wenn es notwendig ist“, heißt es auch von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Wien habe in den vergangenen Monaten vom Innenministerium gefordert, für steigende Flüchtlingszahlen Vorsorge zu treffen. Zudem gebe es bereits Verhandlungen, die Tagsätze für Asylwerber anzuheben.
11.140 Flüchtlinge derzeit in Wien
Derzeit betreut Wien 11.140 Flüchtlinge in der Grundversorgung. 77 Prozent davon sind privat untergebracht. Das größte Asylheim ist das Haus Liebhartstal in Ottakring mit 250 Bewohnern
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