Angst vor Atomkrieg

Apotheker-Chef: Kaliumjodid-Tabletten ausverkauft

Steiermark
03.03.2022 11:00

Auch in der Steiermark sind Kaliumjodid-Tabletten für Erwachsene derzeit überall ausverkauft. „Wir können auch nicht sagen, wann Nachschub kommt“, sagt Apothekerkammer-Chef Gerhard Kobinger. Und er warnt: „Nehmen Sie die Tabletten auf keinen Fall vorsorglich ein!“

Putin bringt seine Atomwaffen in Stellung, die Russen nehmen Tschernobyl ein: All diese Meldungen aus dem Krieg in der Ukraine haben die Angst vor einem Atom-Unfall - oder noch schlimmer: Angriff - wieder auferstehen lassen. Derzeit sind Tabletten für Erwachsene in der ganzen Steiermark ausverkauft, weil sich die Leute damit eingedeckt haben, sagt Apothekerkammer-Chef Gerhard Kobinger. Und er warnt: „Über 40-Jährige sollen die Tabletten soweiso nicht nehmen. Ihre Schilddrüse ist bereits gesättigt, die Tabletten bringen nichts.“

Im Ernstfall sollen die Tabletten die Schilddrüse daran hindern, radioaktives Iod aufzunehmen und so Krebs vorbeugen. Sie können aber auch viel Schaden anrichten: „Die Nebenwirkungen gehen von Verdauungsbeschwerden über Hautausschläge bis hin zu Störungen der Schilddrüsenfunktion.“

Zehn Jahre hat sich niemand interessiert
Für Kinder, schwangere und stillende Frauen können Tabletten übrigens gratis in allen Apotheken abgeholt werden. Es handelt sich dabei um andere als jene für Erwachsene. "In den letzten fünf, zehn Jahren hat sich niemand für diese Tabletten interessiert, deswegen sind sie abgelaufen - vor kurzem haben wir dann neue bekommen“, sagt Kobinger. Auch Kinder sollten die Tabletten auf keinen Fall präventiv nehmen. „Warten Sie auf das Signal der Behörde!“

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