Flüchtlinge in Stainz

„Wir wissen nicht, ob es unsere Wohnung noch gibt“

Steiermark
05.03.2022 06:30

Sie haben Strapazen hinter sich, waren tagelang unterwegs: In Stainz sind die ersten Frauen und Kinder aus der Ukraine angekommen. Und noch viele werden folgen.

Sie haben tagelange Strapazen hinter sich, sind an rollenden Panzern vorbeigefahren und an brennenden Häusern: Die ersten Flüchtlinge sind der ukrainischen Kriegs-Hölle entronnen und haben in der Steiermark Zuflucht gefunden. 15 Frauen und Kinder sind in Stainz untergekommen, wo sie von der Familie Schaar mit guten Unterkünften und drei Mahlzeiten täglich versorgt werden: „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, schnell und unbürokratisch zu helfen. Das Schönste ist die Dankbarkeit der Menschen.“

Günter, Gerda und Josef Schaar öffneten ihre Unterkünfte: „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, hier zu helfen.“ (Bild: Gerald Schwaiger)
Günter, Gerda und Josef Schaar öffneten ihre Unterkünfte: „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, hier zu helfen.“

In der Sorge, dass Putins Bomben auch ihr Eigenheim in Kiew zerstören würden, ist Evgenij Avramenco mit seiner Gattin Irina (43) und seinen drei Kindern (13, 6 und 4) aus der Millionenstadt geflohen. Weil er und seine Frau fünf Jahre lang in Berlin lebten, bevor sie 2006 in die Ukraine zurückkehrten, sprechen sie gut Deutsch: „Wir mussten unsere Kinder in Sicherheit bringen. Wir haben nur das Nötigste eingepackt und ihnen gesagt, wir fahren in den Urlaub.“

„Die Kinder wollen wieder heim
Die geliebte Katze mussten sie zurücklassen: „Nach ihr fragen die Kinder ständig. Sie wollen so rasch wie möglich wieder heim.“ Als er das sagt, kommen Evgenij die Tränen: „Wir wissen ja nicht einmal, ob es unsere Wohnung noch gibt. Und die Firma, wo ich arbeite. Eine Bombe hat den Betrieb getroffen.“

Irina macht sich große Sorgen um ihre Eltern: „Sie wollten nicht mitkommen, sind in Kiew geblieben.“ Dort, wo nun Tod und Zerstörung den Alltag bestimmen, wie der 45-Jährige schildert: „Die Russen feuern auf Krankenhäuser und Schulen. Es sind gezielte Angriffe auf Zivilisten.“

In den nächsten Tagen werden weitere 20 Frauen mit ihren Kindern in der Weststeiermark eintreffen. „Denn hier sind sie in Sicherheit“, sagt Irina.

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