Ein teures „Vergnügen“ ist derzeit der (unvermeidliche) Besuch an der Tankstelle. Benzin und Diesel kosten selbst bei Diskontanbietern schon um die zwei Euro pro Liter. Weil die ungarische Regierung den Preis gedeckelt hat, zieht es viele burgenländische Pendler als „Spritflüchtlinge“ über die Grenze ins Nachbarland.
Bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich die Energiekosten innerhalb der vergangenen zwei Wochen massiv erhöht. Davon betroffen sind auch die Preise für Benzin und Diesel. Es gibt kaum noch eine Tankstelle, wo der Sprit unter zwei Euro kostet.
Vor allem für Pendler und Alleinerzieher, die auf das Auto angewiesen sind, ist das eine große, oft kaum noch zu stemmende Belastung. Forderungen nach der Einführung einer Preisobergrenze werden laut. Auch Landeshauptmannn Hans Peter Doskozil (SPÖ) fordert vom Bund eine Deckelung der Spritpreise.
Preislimit in Ungarn
Im Nachbarland Ungarn gibt es diese Regelung bereits. Der Preis für Benzin und Diesel ist dort gedeckelt. Umgerechnet darf ein Liter dort nicht mehr als rund 1,30 Euro kosten. Das führt jetzt zu einem regelrechten Ansturm von Burgenländern auf die ungarischen Tankstellen. Bei einem Preisunterschied von bis zu 90 Cent pro Liter zahlt sich die Fahrt selbst dann aus, wenn man etwas weiter zur Grenze hat. Mitunter werden auch gleich Reservekanister mit Kraftstoff befüllt.
Aber Vorsicht: Einzelne ungarische Tankstellen haben nun laut ÖAMTC begonnen, die maximale Abgabemenge zu begrenzen. Die Reise ins Nachbarland könnte sich damit sogar als Bumerang erweisen. Um die billigsten Anbieter daheim zu finden, stellt der ÖAMTC eine eigene Tankstellen-App zur Verfügung, der ARBÖ listet die Tankstellen auf seiner Homepage auf.
Autohaus ging Diesel aus
Die Furcht vor weiteren Preissteigerungen steigert aber auch hierzulande den Absatz. Am Donnerstag ging der Tankstelle beim Autohaus Pannonia Frauenkirchen sogar der Diesel aus. Die Wirtschaftskammer warnt zudem, dass die hohen Treibstoffkosten die Lieferketten und den öffentlichen Verkehr gefährden. „Die Entwicklung ist dramatisch“, so Spartenobmann Hans Dieter Buchinger.
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