Der oö. LH Thomas Stelzer (ÖVP) denkt laut über die Abschaffung der Quarantäneregeln nach: „Ich bin dafür, dass wir in enger Abstimmung mit Gesundheitsexpertinnen und -experten die Quarantäneregeln neu bewerten und rasch - so wie bereits in anderen europäischen Ländern auch - an die aktuelle Situation anpassen beziehungsweise abschaffen“, sagte er am Montag.
Derzeit weist das Dashboard des Landes Oberösterreich mehr als 54.000 Infizierte aus, fast 69.000 Personen sind in Quarantäne. Am Montag wurden 6505 neue Fälle gemeldet. Angesichts von Personalausfällen u.a. in Spitälern und Schulen auf der einen und vielen Infizierten ohne Symptome auf der anderen Seite findet Stelzer, dass die Quarantäneregeln „rasch an die aktuelle Situation und an das Infektionsgeschehen angepasst“ werden sollten.
Wegsperren sei nicht nachvollziehbar
Dass man symptomlose Infizierte „trotzdem fünf bis zehn Tage wegsperrt, ist nicht nachvollziehbar“, so der Landeshauptmann. Wenn man krank sei und Symptome habe, sollte man - wie bisher bei anderen Krankheiten auch - grundsätzlich zu Hause bleiben, aber „dafür sollte es keine behördlichen Quarantänemaßnahmen brauchen“, betonte Stelzer.
SPÖ ist entsetzt
Entsetzt reagierte SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder: „Stelzer kapituliert nun endgültig vor dem tödlichen Virus und seinem blauen Koalitionspartner“, so der Dritte Landtagspräsident. Das geschehe auf dem Rücken des Personals in Heimen, Spitälern und Kindergärten. Die Infektionszahlen würden davongaloppieren und es gebe kein wissenschaftliches Argument gegen eine lückenlose Test-, Quarantäne- und Impfstrategie. „Nachdem letzte Woche Kanzler und Gesundheitsminister den Covid-Chaos-Kurs fortsetzten, springt Thomas Stelzer einmal mehr auf diesen inferioren Zug auf“, so Binder.
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