Eine Aktivistin ist seit 42 Tagen im Hungerstreik, will ein Gespräch mit dem Wiener Bürgermeister. Sie sollte daher vor dem Rathaus sein - ist sie aber nicht.
Bereits seit dem 1. Februar befindet sich Klimaaktivistin Martha Krumpeck im Hungerstreik. Grund dafür war die Räumung des Protestcamps gegen die Stadtstraße. Auf Twitter bezeichnet sich die Molekularbiologin als Gretas (Thunberg) Rottweiler. Ihre Forderung? Eine 60 Minuten lange öffentliche Diskussion zur Stadtstraße mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und je zwei Experten nach Wahl.
Um dieses Ziel zu erreichen, hungert die 30-Jährige seit mittlerweile 42 Tagen. „Ich habe elf Kilo abgenommen, bin sehr schwach“, sagt sie der „Krone“. Alles, was sie derzeit zu sich nimmt, sind Wasser, Salz, Vitamine und ein Viertelliter Fruchtsaft pro Tag.
SPÖ-Zentrale statt Rathaus
Ludwig hat bislang nicht reagiert. Das könnte aber auch daran liegen, dass Krumpeck ihren Protest vor die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße verlagert hat. Dort ist der Bürgermeister bekanntlich nicht so oft anzutreffen. Sein Büro befindet sich schließlich im Rathaus. Absicht? Krumpeck: „Rund um das Rathaus ist alles eingerüstet. Und am Seiteneingang wollte ich mich nicht platzieren.“ Und: Die Einzigen, die Ludwig von dem Großprojekt abbringen könnten, seien seine Genossen.
Kein Gespräch unter erzwungenen Bedingungen
Aus Ludwigs Büro heißt es dazu: „Niemand braucht in den Hungerstreik zu treten, um mit dem Bürgermeister zu reden. Es gibt jedoch kein Gespräch unter erzwungenen Bedingungen.“ Krumpeck ist verzweifelt. Aufhören sei keine Option. Vorigen Sommer hat sie bereits fünf Wochen gegen den Lobautunnel gehungert. Gestoppt hat sie den Streik aufgrund des Klimachecks.
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