Keine Zeit zum Warmlaufen: Als am Mittwoch um 14 Uhr die Tore des neuen Ankunftszentrums auf der Grazer Messe geöffnet wurden, wartete bereits eine größere Schar Ukrainer davor. Laut Polizei könnte es bald mobile Teams geben, die Geflüchtete in den steirischen Regionen registrieren.
Der Großteil der Vertriebenen, die sich gleich zu Beginn registriert haben, war nicht erst am Mittwoch, sondern schon in den Tagen zuvor in die Steiermark gekommen. Der Andrang zu Beginn dürfte also nicht repräsentativ sein. „Es ist gut angelaufen. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit jeweils circa 100 Personen, die Kapazitäten sind nach oben hin erweiterbar“, heißt es vom Sozialressort des Landes.
Die Registrierung durch die Polizei dauert in etwa zehn Minuten (Dolmetscher sind vor Ort). Die erfassten Datensätze werden in der Folge digital dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl übermittelt, die Ausstellung des sogenannten „Ausweises für Vertriebe“ erfolgt letztlich durch die Staatsdruckerei. Dieser gilt als Nachweis für sämtliche Unterstützungsleistungen. Die Geflüchteten sind krankenversichert, können Öffis gratis benutzen, in die Schule gehen oder arbeiten.
Ein wenig zur Ruhe kommen
Zudem wird in der Grazer Messehalle D auch eine medizinische Versorgung durch das Rotes Kreuz angeboten, diese führt auch Corona-Tests durch. Es gibt warme Getränke, Lebensmittel, Babynahrung und Hygieneartikel - das ist Aufgabe der Caritas. In einem Wartebereich können die Menschen auch etwas zur Ruhe kommen, ehe sie in ihre Quartiere weitergebracht werden.
Die Polizei betont am Mittwoch, dass das vom Bund betriebene Verteilerquartier in Graz-Puntigam (Herrgottwiesgasse), das seit einer Woche nur von Ukrainern belegt ist, keine Registrierstelle ist. Möglicherweise gibt es aber bald mobile Teams der Fremdenpolizei, die in der Steiermark unterwegs sind. Im Gespräch sind die Regionen Leoben, Liezen und Ilz. Bis wann der Betrieb starten kann, ist aber offen.
Hilfsbereitschaft weiterhin groß
Das Sozialressort des Landes geht davon aus, dass derzeit etwa 1200 Geflüchtete aus der Ukraine in der Steiermark sind. Die Hilfsbereitschaft ist weiterhin groß. Mehr als 4000 Plätze stehen derzeit zur Verfügung, viele davon von Privaten. Und es werden laufend neue Quartiere gemeldet.
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