Politisches Frühlingserwachen im weiten Land: Knapp einen Monat vor dem Osterfest tragen SPÖ-Funktionäre mit politischen Botschaften gefüllte „Nester“ in die Kindergärten - und legen sich damit aber selbst ein Ei. „Parteipolitik hat in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen nichts verloren!“, kritisiert jetzt die ÖVP.
Schoko-Kugeln, Flyer mit Parteiwerbung und das Kinderbetreuungsprogramm der SPÖ enthalten jene Sackerln, die von roten Funktionären bei unangekündigten Besuchen derzeit in Kindergärten verteilt werden. „Wir wollen den dort Beschäftigten für ihre wichtige Arbeit danken. Nicht zuletzt in der Corona-Zeit hat sich gezeigt, mit welchem Einsatz das Personal im Kinderbetreuungsbereich seine Arbeit verrichtet“, erklärt SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar den Hintergedanken.
Die SPÖ soll sich anständige Wege suchen, ihre Botschaften zu verbreiten. Kindergärten sind definitiv nicht der richtige Ort dafür!
Bernhard Ebner, ÖVP-Landesgeschäftsführer
Parteimanager im Clinch
Mit Skepsis mancher Betreuerinnen und Kritik der ÖVP hatte man bei der Aktion wohl aber nicht gerechnet. „Die SPÖ sollte sich lieber anständige Wege suchen, ihre politischen Botschaften zu transportieren. Jedenfalls ist ein Kindergarten nicht der richtige Ort dafür“, kritisiert jetzt ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner. Parteipolitik habe in den Betreuungseinrichtungen einfach nichts verloren. „Was Dankesagen mit Parteipolitik zu tun hat, dafür hätte ich gerne eine Erklärung“, kontert der Rote Kocevar.
Das KinderPROgramm der SPÖ NÖ wäre ein Meilenstein – aber gegen ein ganztägiges, ganzjähriges Gratis-Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen verwehrt sich einzig und allein die ÖVP Niederösterreich!
Wolfgang Kocevar, SPÖ-Landesgeschäftsführer
Aufklärung könnte da ein Blick in die Geschenksackerln geben. Darin ebenso enthalten sind Kinderbücher mit dem Titel „Die besten Geschichten vom Franz“. Obwohl es sich dabei freilich um einen Sammelband der Werke von Autorin Christine Nöstlinger – und nicht um Polit-Botschaften des SPÖ-Chefs Franz Schnabl – handelt, sind die Gemüter erhitzt. Ein untrügliches Zeichen für das politische „Frühlingserwachen“ – nur knapp zehn Monate vor der Landtagswahl.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.