Regeln polarisieren

Corona: So sieht es mit der Absonderung aus

Politik
22.03.2022 06:00

Keine Quarantäne mehr für Ungeimpfte, bald keine Isolationspflicht mehr für infiziertes Personal: Das sorgt für Kritik. Und für die Schulen kann man sich das nicht vorstellen.

Die neuen Absonderungsregeln sind in Kraft. Also nicht die Isolationslockerungen für Infizierte, die am Freitag verkündigt wurden. Sondern das am Dienstag präsentierte Quarantäne-Ende auch für ungeimpfte Kontaktpersonen. Ohne vollen Immunschutz unterliegt man jetzt „Verkehrsbeschränkungen“: Bei Kontakt mit anderen muss man durchgehend FFP2 tragen, auch draußen und im privaten Wohnbereich. Sechs- bis 14-Jährige brauchen nur einen Mund-Nasen-Schutz, Jüngere nichts. Weiter verboten: Gastronomie, Fitnessstudios, Veranstaltungen usw.

(Bild: Martin Jöchl)

Die anderen „neuen“ Absonderungsregeln seien „noch in Abstimmung“, so das Gesundheitsministerium. Konkret sollen ab Mittwoch erkrankte, symptomlose Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten können. Wovor der Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) warnt: Das ohnehin schon ausgelaugte Pflegepersonal habe, wie alle anderen, das Recht, in Ruhe gesund zu werden. Es arbeite seit Pandemiebeginn am Anschlag und werde sich keine weitere Benachteiligung gefallen lassen. „Pflegepersonen sind am Limit, kündigen, haben Burnout. Sie auch noch dazu zu zwingen, halb genesen arbeiten zu gehen, und insbesondere die Aufforderung, positiv getestet zu arbeiten, wird das Fass zum Überlaufen bringen“, so ÖGKV-Präsidentin Elisabeth Potzmann.

Nur Empfehlung, keine Weisung für Behörden
Wien hat bereits angekündigt, Infizierte nicht arbeiten zu schicken. Das ist natürlich möglich: „Es handelt sich dabei ja um eine Empfehlung an die Gesundheitsbehörden, nicht um eine Weisung. Es gibt also Spielraum“, so Staats- und Medizinrechtler Karl Stöger.

Ob man sich das auch für infizierte Lehrer vorstellen kann? „Nein“, so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG): Das würde nie von Eltern und Lehrern akzeptiert werden. Eltern- und Schülervertreter wollen sich nicht äußern: Es liege im Interesse aller, dass der Schulbetrieb funktioniere. Aber unter welchen Bedingungen, „müssen Experten entscheiden. Hier haben wir keine Expertise.“

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