Waldbrände lodern
Feuerwehr kommt nicht zum Löschen nach Tschernobyl
Wie schon im Vorjahr sind rund um die Atomruine Tschernobyl Waldbrände ausgebrochen - aufgrund der russischen Besatzung gelangt die Feuerwehr jedoch nicht in die Region und können die Feuer daher auch nicht vollständig und Kontrolle gebracht und löschen werden. Nachdem die ukrainischen Behörden vor „sehr ernsten Folgen“ warnten, konnten Satellitenbilder die Sorge nun etwas mildern.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte am Sonntag mit, dass die Sicherheitslage in den ukrainischen Kernkraftwerken unverändert sei. Sie hatte vergangene Woche festgestellt, dass die Waldbrände in der Umgebung von Tschernobyl kein größeres radiologisches Risiko darstellten.
Keine Live-Daten aus Atomruine
Die IAEA empfängt allerdings seit knapp drei Wochen keine Live-Daten mehr von den Überwachungsgeräten aus Tschernobyl. Außerdem zeigte sie sich am Sonntag besorgt, dass das Personal auf dem Gelände seit 20. März nicht mehr ausgetauscht wurde. Das vorherige Team hatte sogar einen Monat ohne Ablösung arbeiten müssen.
Die Ukraine warf Russland zuvor unverantwortliches Handeln im Umfeld der Atomruine in Tschernobyl vor. „Die unverantwortlichen und unprofessionellen Handlungen der russischen Soldaten sind eine ernsthafte Bedrohung der nuklearen Sicherheit nicht nur in der Ukraine, sondern für Hunderte von Millionen Europäern“, schrieb Wereschtschuk auf Telegram.
Entmilitarisierung gefordert
Sie fordere den UNO-Sicherheitsrat daher auf, sofortige Maßnahmen zur Entmilitarisierung der Sperrzone um das Kernkraftwerk von Tschernobyl zu ergreifen. Eine Beschädigung des Sicherheitsbehälters um den Unglücks-Reaktor würde unweigerlich zur Freisetzung radioaktiven Staubs und einer Kontamination der Atmosphäre führen - nicht nur in der Ukraine, sondern auch in anderen europäischen Ländern.
Die Russen hatten das Gelände bereits am ersten Tag ihrer Invasion im Nachbarland besetzt. Nach der Kernschmelze von 1986 war ein Sarkophag über der Ruine gebaut worden, der den Austritt von Radioaktivität verhindern soll. Auf dem Gelände lagern aber auch noch ausgebrannte Brennstäbe.
Satellitenbilder stellen keine Wärmequellen mehr fest
Am Montag folgte aber sogleich eine erste Entwarnung. Mittels Satellitenbildern habe sich die ukrainische Zivilschutzbehörde ein Bild der Lage gemacht und dabei keine größeren Brände mehr festgestellt.
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