Rund um den Bau des Hotels „Grand Elisabeth“ flogen bis dato nur in der Ischler Stadtpolitik die Fetzen – vor allem zwischen SP-Stadtchefin Ines Schiller und Bürgerlistenchef Hannes Mathes. Jetzt melden sich auch Investor Philipp Zauner und Anwalt Kurt Waldhör in der emotionalen Debatte zu Wort.
Philipp Zauner und Vizebürgermeister Hannes Mathes (Liste Zukunft Ischl) werden wohl keine Freunde mehr. Der Ischler Zuckerbäcker, der auch in den Bau der Vier-Sterne-Unterkunft „Grand Elisabeth“ investiert, hält Mathes’ Kritik am Hotelprojekt für mehr als unangebracht.„Eigentlich müsste es ganz in seinem Sinne sein. Mathes wirbt damit, die Wirtschaft stärken, Arbeit schaffen zu wollen. Umso unverständlicher sind seine Versuche, den Entstehungsprozess des zukunftsträchtigen ,Grand Elisabeth‘ zu bremsen“, so Zauner.
Wer immer uns als Person oder unsere Philosophie als Unternehmerfamilie kennt, wird wissen, dass mir das Ortsbild, das Wohl der Stadt im Allgemeinen und ihre Entwicklung sehr am Herzen liegen. Und dies nicht nur am Papier.
Philipp Zauner, Hotel-Investor
Das Hotel, das 2024 eröffnen soll, schaffe all das, was Mathes anstrebt: 100 neue Arbeitsplätze, mehr als 100.000 Euro an Steuern und eine Wertschöpfung von 15 Millionen Euro pro Jahr für Ischler Betriebe.
Mathes’ Kritik richtet sich gegen den Hotel-Standort
Mathes betonte allerdings mehrmals, nicht gegen das Hotel an sich zu sein, sehr wohl aber gegen den Standort und „viele fragwürdige Details“ – etwa die Grundstückspacht von 4200 Euro jährlich für 99 Jahre.
Genau angesehen hat sich den Baurechtsvertrag auch der Ischler Anwalt Kurt Waldhör. „Es sind sehr viele Fallstricke drinnen, die hätte man sehen müssen. Es gibt eine Art Vollkasko für die Investoren. Wenn mitten in der Bauzeit das Projekt in den Sand gesetzt wird, bleibt die Stadt im Extremfall auf einer halben Ruine sitzen.“
Die Gegenleistung der Projektinvestoren passt einfach nicht. Es sieht so aus, als ob ihnen das Grundstück für das Hotel geschenkt wurde.
Kurt Waldhör, Anwalt aus Bad Ischl
Trotz Vertrags könne nicht rechtswirksam ausgeschlossen werden, dass statt eines Hotels doch Wohnungen gebaut werden. „Es müsste nur das 15-Fache des vereinbarten Bauzinses von 4200 Euro bezahlt werden“, so Waldhör.
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