Gerade in Zeiten des Krieges und der Flüchtlingsbewegegungen rückt das Thema der Migration wieder verstärkt in den Fokus. Wie gelebte Integration funktionieren kann, zeigt sich am Beispiel der Kurdin Birinici Sulzmann. In den 1990er-Jahren kam sie als junge Frau mit ihrer Familie aus der Türkei nach Österreich. Um Geld zu verdienen, jobbte sie anfangs als Küchengehilfin und später als Feldarbeiterin.
Per Zufall lernte sie so ihren Ehemann, Johannes Sulzmann, kennen. Seit mehr als 50 Jahren zählt die Familie Sulzmann zu den führenden Spargelbauern in Österreich. Und seit mehreren Jahren ist es nun bereits die Kurdin Birinici, die den Betrieb leitet.
Technische Innovation durch Folientunnel
Dabei sorgte sie auch für technische Innovationen im Traditionsbetrieb. Als erste Bäuerin führte sie die sogenannten Folientunnel ein. Durch gewächshausähnliche Tunnel kann der Spargelanbau auf den Feldern so geschützt vorangetrieben, dadurch auch mit der Ernte bereits Ende März begonnen werden. „Durch die im Frühjahr immer kräftiger werdende Sonneneinwirkung erwärmt sich die Temperatur in den Tunneln und auch in der Erde.
Der Spargel kann dadurch schneller wachsen und geerntet werden“, verrät Sulzmann ihr Erfolgsrezept. In nur 60 Minuten wird das Gemüse dann vom Feld in den Hofladen gebracht. Durch neun Hände geht das weiße Gold, bis es dem Kunden übergeben werden kann.
Im Schnitt werden pro Kopf 0,6 Kilo Spargel verzehrt. In Deutschland ist der Wert doppelt so hoch. Da wollen wir hin.
Birinici Sulzmann, Spargelbäuerin
Insgesamt 2700 Tonnen Spargel werden jährlich bundesweit produziert, fast noch einmal so viel wird aus dem Ausland importiert.
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