Nachdem bereits Donnerstagmittag von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bundesweite Lockerungen der Corona-Maßnahmen bekannt gegeben wurden, meldete sich nun auch Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zu Wort. „Wir werden in weitesten Zügen den Weg von Gesundheitsminister Rauch mitgehen.“ Die Regelungen rund um 2G würden beendet, auch in der Nachtgastronomie, in Sportstätten und Co. Die neue Verordnung soll ab Freitag um Mitternacht in Kraft treten.
Man habe in Wien insbesondere die Auslastung der Spitäler beobachtet. Dort sei laut Hacker das Allzeit-Hoch erst vor einer Woche erreicht worden. Über 700 Patienten mit Corona-Infektion hätten zu diesem Zeitpunkt versorgt werden müssen.
„Jetzt ist das anders“, so der Gesundheitsstadtrat. „Die Zahl der Neuaufnahmen geht stark zurück, ebenso die Ansteckungsquote“. Ab Samstag werde daher die neue Verordnung in Wien wirksam. Man werde den von Gesundheitsminister Rauch vorgezeichneten Weg „in weitesten Zügen mitgehen“.
PCR-Tests im Gesundheitsbereich nötig
Hacker erklärte, dass per Verordnung ab Freitag um Mitternacht die „Regelungen von 2G“ beendet werden. Das gelte dann auch für die Nachtgastronomie, in Spitälern und Pflegewohnhäusern sowie generell im Indoorbereich - etwa in Sportstätten. Allerdings dürfen Besucher Spitäler, Wohn- und Pflegeeinrichtungen nur mit einem gültigen, negativen PCR-Zertifikat betreten. Für Mitarbeiter besteht eine 2,5G-Pflicht - also geimpft, genesen oder PCR-getestet. Dazu kommen ein PCR-Screening, das zweimal pro Woche stattfindet.
Verordnung bis zu den Sommerferien gültig
Die Gültigkeitsdauer der neuen Verordnung entspricht jener der bundesweiten Regelung. „Sie wird bis 8. Juli gelten, also bis zum Beginn der Ferien“, so Hacker. Man werde die Corona-Situation dennoch weiter „genau beobachten“. Man habe dazu ein gutes Monitoring in Wien, mit dem man die Entwicklung „in den nächsten Wochen, über den Sommer und darüber hinaus“ beobachten werde.
Übrigens: Wiens Bürgermeister konnte selbst nicht bei dem Pressetermin dabei sein, da er sich Corona-bedingt in Quarantäne befindet. „Der Rückgang der Infektionen erlaubt uns nun entsprechende Lockerungen“, postete Michael Ludwig (SPÖ) kurz nach der Bekanntgabe der Lockerungen.
Verkürzte Testgültigkeit bleibt bestehen
Weiterhin aufrecht bleiben in Wien die „verkürzten Gültigkeitsdauern“ von Corona-Tests, ergänzte Hackers Sprecher, Mario Dujaković. PCR-Tests bleiben demnach 48 Stunden ab Probeentnahme gültig, Antigen-Schnelltests 24 Stunden. „Für BesucherInnen in Alten- und Pflegewohnhäusern gilt FFP2-Maskenpflicht“, so Dujaković via Twitter. Besuche seien nicht beschränkt. Für Indoor-Veranstaltungen entfalle die FFP2-Maskenpflicht. „Damit gelten für alle Zusammenkünfte/Veranstaltungen auch in Wien die Regeln des Bundes.“
Grüne Ampel Anfang Mai möglich
Der Stadtrat geht davon aus, dass Wien auf der Corona-Ampel in den kommenden zwei Wochen auf Gelb, also mittleres Risiko geschaltet wird. Ende April, Anfang Mai werde man sich dann der grünen Zone des geringen Risikos annähern. Hacker erwartet im Mai bei den Zahlen ein Auf und Ab, noch einmal deutlicher nach unten könnte es im Juni gehen. Für den Herbst erwartet er hingegen wie so gut wie alle Experten eine neue Welle.
Maßnahmen fallen bundesweit
Der Gesundheitsminister war bereits Donnerstagmittag vor die Presse getreten. Die Situation bei den Neuinfektionen habe sich deutlich entspannt, sagte er. Bedeutet auf Bundesebene: Die Maskenpflicht in Innenräumen fällt - sie gilt ab Samstag nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Spitälern und Pflegeheimen sowie im lebensnotwendigen Handel. Außerdem wird die Gültigkeit des Grünen Passes verlängert.
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