Die Geologie macht den Tunnelbauern am Semmering weiter zu schaffen. Wie die ÖBB am Freitag mitteilten, soll daher der 27 Kilometer lange Bahntunnel zwischen der Steiermark und Niederösterreich noch ein Jahr später, nämlich erst im Dezember 2029, in Betrieb gehen. Die Baukosten steigen zudem auf fast vier Milliarden Euro.
Die gefühlt unendliche Geschichte Semmering-Basistunnel geht weiter. Nach jahrzehntelangen politischen Debatten und einigen Umplanungen wurde die Großbaustelle 2012 begonnen. Doch der Berg erweist sich als schwierig zu bezwingen.
Insbesondere eine Störzone im Grassberg beim Vortrieb in Richtung Gloggnitz (NIederösterreich) ist knifflig. „Die Prognose, dass die 2021 beschlossenen und dann umgesetzten Sondermaßnahmen im Bereich Grassberg die technischen und geologischen Herausforderungen umfassend lösen würden, hat sich leider nicht erfüllt“, heißt es am Freitag von den ÖBB.
Aufgrund des „extrem komplizierten Gebirgsaufbaus“ mit völlig verschiedenen Gesteinsschichten (hart, weich, wasserführend, trocken) dauern die Arbeiten mehrere Monate länger, die Inbetriebnahme des Tunnels verzögert sich daher auf den Fahrplanwechsel 2029/30. Die sogenannten Injektionsmaßnahmen in diesem Abschnitt werden verlängert, „bis eine stabile Durchquerung der Störzone mittels Bagger- und Sprengvortrieb sicher erfolgen kann“.
Baukosten steigen auf fast vier Milliarden Euro
Auch die Baukosten steigen kräftig. Dabei spielen auch die derzeit extremen Kostensteigerungen bei Baumaterialien und Energie eine große Rolle. Die veranschlagten Gesamtkosten steigen um 360 Millionen auf etwa 3,9 Milliarden Euro, so die ÖBB.
Große Vortriebsmaschinen haben Arbeit beendet
Die Bundesbahnen verkünden aber auch Positives: Rund 23 der insgesamt 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels sind bereits gegraben. Die beiden großen Vortriebsmaschinen kamen schneller voran als gedacht und haben ihre Arbeit bereits beendet.
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