Vor allem die Gastronomie ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Dabei gäbe es eigentlich genug potenzielle Mitarbeiter. Ein Wiener Wirt kritisiert das AMS.
„Doch die einen wollen nicht mehr in dem Job arbeiten, die anderen dürfen nicht“, so Gastronom und Stuwer-Chef Roland Soyka. Was er damit meint? „Es gibt viele ausgebildete Köche und Kellner, aber nicht jeder möchte ein ganzes Leben in dieser Branche arbeiten. Und dann gibt es viele Menschen, die nach Österreich kommen und hier gerne arbeiten würden. Denen wird der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt“, so Soyka. So hätte auch die Aufnahme von Köchen und Kellnern auf die Mangelberufsliste zu lange gedauert.
Die schicken für eine Stelle 60 bis 70 potenzielle Mitarbeiter. Doch die wenigsten wollen den Job dann wirklich.
Stuwer-Chef Roland Soyka über das AMS
Ein Teil des Problems sei auch das Arbeitsmarktservice (AMS), das immer wieder versuche, Leute in eine Branche zu zwingen. „Die schicken für eine Stelle 60 bis 70 potenzielle Mitarbeiter. Doch die wenigsten wollen den Job dann wirklich. Das bei Bewerbungsgesprächen herauszufinden, kostet viel Zeit“, ist der Gastronom frustriert. Den Menschen die Unterstützung zu entziehen, sei aber der falsche Weg. Soyka: „Sich Hilfe zu holen, sollte nicht als Schwäche ausgelegt werden, und man braucht auch Zeit, um sich umzuorientieren.“
Mitarbeiter sucht der Gastro-Profi nicht mehr über das AMS. Soyka: „Das mach ich nur noch privat, da ist der Streuverlust bei Bewerbungen wesentlich niedriger.“ Drei Ukrainer würden zum Beispiel gerne sofort eine Stelle im Restaurant annehmen. Soyka: „Da mussten wir jetzt etwas länger auf die Unterlagen warten, was auch wieder eher typisch ist. Jetzt haben wir alles zusammen.“
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