Gemeinden, die in Oberösterreich öffentliche Bäder zu verwalten haben, sind nicht zu beneiden. Die Finanzierung des laufenden Betriebs ist schon schwierig genug. Müssen zusätzlich auch noch Sanierungen oder Neubauten getätigt werden, sind die finanziellen Hürden - trotz Landeszuschüssen - für sie kaum noch zu stemmen.
Eine aktuelle Anfragebeantwortung von Landesrätin Michaela Langer-Weniger (ÖVP) zum Thema öffentliche Bäder zeigt, dass aktuell nur in acht Gemeinden in Oberösterreich in entsprechende Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen (zwei Hallenbäder, fünf Freibäder und ein Strandbad) investiert wird. „Der Grund dafür sind die enormen Auflagen, die derzeit an Kommunen gestellt werden, wenn sie für ihre Bauvorhaben eine Landesförderung beantragen“, kritisiert SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner.
50 Prozent Abdeckung
Bädersanierungen werden nämlich nur gefördert, wenn Gemeinden nachweisen können, dass Hallenbäder mindestens 33 Prozent und Freibäder sogar 50 Prozent ihrer Ausgaben aus dem laufenden Betrieb decken können. Ein Maßstab, der bei anderen öffentlichen Anlagen nicht gilt. „Die Anfragebeantwortung zeigt, dass sechs von sieben Bädern diese hohe Hürde nicht schaffen und in ihrer Existenz gefährdet sind“, so Lindner.
SP-Gemeindesprecher Tobias Höglinger konkretisiert: „Schon die laufenden Kosten der Frei- und Hallenbäder belasten die Gemeindebudgets. Sanierungen sind dann gar nicht mehr zu stemmen.“ Ohne Unterstützung durchs Land seien die Kosten eine schier unüberwindbare Barriere.
Wir Gemeinden stehen bei den Bädern vor kaum bewältigbaren Herausforderungen – auch durch die gestiegenen Energiepreise.
Vera Pramberger, Bürgermeisterin von Kirchdorf an der Krems
Vera Pramberger, Bürgermeisterin von Kirchdorf an der Krems, kann Lindner und Höglinger aus eigener Erfahrung nur zustimmen: „Wir haben ein Hallen- und ein Freibad, die von der Bevölkerung angenommen werden. Der laufende Betrieb ist aber eine große finanzielle Herausforderung. Zum Glück muss gerade nichts saniert werden.“
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