Nach der Wahlpleite im Herbst verschwand der Schärdinger Langzeit-Bürgermeister Franz Angerer (VP) von der Bildfläche. Dafür tauchten nun schwere Vorwürfe auf. Von 2015 bis 2021 soll er zur Pension auch das Gehalt eines Vollzeit-Bürgermeisters statt der Gage eines Teilzeit-Stadtchefs bezogen haben.
„Ich habe sicher nicht bewusst etwas verheimlicht. Mir war aber nicht geläufig, dass sich mit der Pension etwas ändert. Falls ich nun doch Geld erhalten habe, das mir nicht zusteht, werde ich es selbstverständlich zurückzahlen. Noch habe ich aber keinerlei Mitteilung erhalten“, reagierte der ehemalige Schärdinger Bürgermeister Franz Angerer überrascht, als ihn die „Krone“ mit den Vorwürfen der Gagentrickserei konfrontierte.
Schaden von 150.000 € vermutet
Der Ex-Stadtchef soll ab seinem 65. Geburtstag im April 2015 bis November 2021 weiterhin das Gehalt eines Vollzeit-Bürgermeisters kassiert haben. Als Pensionist wären ihm wegen der Doppelbezüge_Regelung monatlich statt 6900 „nur“ 4900 € brutto zugestanden. Der Stadt könnte demnach ein Schaden von rund 150.000 Euro entstanden sein.
Thema im Stadtsenat
Im Stadtsenat soll darüber bereits diskutiert worden sein. Auch beim Land dürfte der Fall bekannt sein. Da Verschwiegenheitspflicht gilt, wollte sich kein Schärdinger Stadtpolitiker zur Causa äußern. „Da kommt noch was auf uns zu“, versicherte jedoch ein Rathaus-Insider. Dass Angerer von der Bezügeregelung nicht gewusst haben soll, bezweifelt er. „Angerer war 18 Jahre Bürgermeister und in dieser Zeit gab es einige ähnliche Fälle in Oberösterreich. Er ist erfolgreicher Unternehmer und kennt sich mit Steuern aus.“
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