Landeshauptmann Markus Wallner zeigt weiterhin kein schlechtes Gewissen wegen Praktiken beim Wirtschaftsbund. NEOS-Nationalrat Gerald Loacker zieht über schwachen Auftritt der Schwarzen beim Sonderlandtag her.
Der mehrstündige Dauerbeschuss während einer Sonderlandtagssitzung am Montag hatte Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner sichtlich zugesetzt. Wegen der fragwürdigen Finanzgeschäfte des Vorarlberger Wirtschaftsbundes und einer anonymen eidesstattlichen Erklärung, in der versichert wurde, Wallner selbst hätte um Inserate geworben, hatte die vereinte Opposition den Rücktritt des Landeschefs gefordert.
Der jedoch denkt gar nicht daran, wegen einer „Unwahrheit, die im Schutze der Anonymität verbreitet wird“, den Hut zu nehmen.
Keine Entschuldigung
Von einer Entschuldigung oder gar eines schlechtem Gewissen ob des fragwürdigen Treibens in der Teilorganisation seiner Partei war auch am Dienstag im Pressefoyer nichts zu hören - im Gegenteil. Wallner trat zu Beginn wie ein trotziges kleines Kind auf. „Die Regierung ist handlungsfähig. Die Regierung arbeitet. Es gibt genug zu tun“, verkündete er. Als Beispiele nannte er die Teuerung, den Ukrainekrieg und die Flüchtlingssituation. Über notwendige Aufräumarbeiten in seiner Partei verlor er hingegen kein einziges Wort.
Auch NEOS-Nationalrat Gerald Loacker - er hatte die Sonderlandtagssitzung vor Ort mitverfolgt - vermisste ein schlechtes Gewissen bei Wallner. „Die Bösen sind die anderen, die auf Missstände aufmerksam machen“, schreib er auf seiner Facebookseite. Dort bekam aber nicht nur der Landesparteichef, sondern auch dessen Verteidiger ordentlich ihr Fett ab.
„Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier (ÖVP) wusste zu berichten, dass eine Giftmischung herauskommt, wenn man Wirtschaftskammer, Wirtschaftsbund und ÖVP in einen Topf wirft. Damit fand sie tatsächlich eine treffende Darstellung. ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück hat nicht einmal den Applaus von der eigenen Fraktion für seine absurden Schwurbelungen einheimsen können“, zog der NEOS-Madatar über den schwachen Auftritt der Schwarzen her.
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