Erste Programmpunkte, nachgeschärfte Leitlinien und ein prominent besetztes Komitee stellte Kulturhauptstadt-Geschäftsführerin Elisabeth Schweeger gestern, Mittwoch, der Öffentlichkeit vor. Klar wurde dabei auch: Die lange kolportierten, ohnehin schon knappen 30 Millionen € Budget werden sich wohl nicht ausgehen.
Nach einem knappen halben Jahr an der Spitze der Kulturhauptstadt Bad Ischl (insgesamt 23 Gemeinden) präsentierte die neue künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger nun ihre Fortschritte: Das Bewerbungsbuch wurde durchgeackert und 73 Prozent der Projekte darin sollen realisiert werden. Auch die 1000 eingereichten Projekte des Open Call wurden mit dem siebenköpfigen Kern-Team gesichtet, wobei aber nur zwischen 50 und 100 ins Programm aufgenommen werden können. Außerdem schärfte Schweeger die vier Programmlinien nach, sie heißen nun „Macht und Tradition“, „Kultur im Fluss“, „Sharing Salzkammergut“ und „Globalokal - Building the New“.
Neu ist auch das Salzkammergut 2024-Komitee, das beratend begleiten soll und aus neun recht prominenten Gesichtern aus Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft besteht - u. a. Klaus Maria Brandauer, Hubert von Goisern, Tom Neuwirth alias Conchita Wurst, Helga Rabl-Stadler oder Franz Welser-Möst. Schweeger über ihre Ziele: „Es geht darum, die Region mit ihren Eigenheiten zu präsentieren. Es ist schön, dass hier kantige Menschen leben, denn durch Reibung entsteht Neues.“
Neben einigen Vorboten wurden auch schon viele Projekte für 2024 vorgestellt: Das „Analog Festival“ mit Kunstperformances und Ausstellungen in Goisern, der Schwerpunkt „City of Ceramics“ in Gmunden, das Projekt „Damals?“ zur NS-Zeit, das spartenübergreifende Gesamtkunstwerk „Das große Welttheater“, das „NEW SALT“-Musikfestival u. v. m.
Ein Wunschtraum wird wohl das Budget von 30 Millionen € bleiben: Die kaufmännische Leiterin Manuela Reichert scheint nicht zuversichtlich, zum fixen Budget von 25,8 Millionen € den Rest durch Sponsoring auftreiben zu können, wenn auch einige Partner vorgestellt wurden. Eine neue Kampagne soll helfen, sogenannte „Friends“ zu finden.
Die 1,5 Millionen € schwere Eröffnung ist jedenfalls für Ende Jänner 2024 u. a. mit der komischen Oper „Eine Frau, die weiß, was sie will“ in der Regie von Barrie Kosky (Intendant Komische Oper Berlin), angesetzt - bis dahin gibt es aber noch viel zu tun...
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