Bislang ging es im Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard oft angespannt und teilweise im Kreuzverhör auch aggressiv zu. Doch am Freitag löste der ehemalige Bodyguard des „Fluch der Karibik“-Stars lautes Gelächter im Gerichtssaal aus - als er über den Penis seines Ex-Bosses aussagte.
Malcolm Connolly wurde per Zoom eingespielt und von Heards Anwalt ins Kreuzverhör genommen. Der Schotte sollte bestätigen, dass Depp 2015 vor einem handfesten Streit in Australien vor seiner Frau im Hausflur gepinkelt hatte. Der Fight führte dazu, dass Depp einen Teil seines Fingers verlor.
Hat er - oder nicht?
Connolly sagte aus, dass es sehr „chaotisch“ zwischen dem Ehepaar zugegangen war und er Zeuge wurde, wie Heard ihren aus seiner Glaswunde stark blutenden Mann als „Feigling“ beschimpft hatte. Das wollte der Anwalt der 36-Jährigen nicht hören. Stattdessen versuchte er Connolly dazu zu bringen, zuzugeben, dass Depp „mitten im Streit seinen Penis rausgeholt und im Foyer uriniert hatte“.
Gelächter im Gerichtssaal
Connolly schoss trocken zurück: „Ich glaube, ich würde mich sehr gut daran erinnern, wenn ich Mr. Depps Penis gesehen hätte.“ Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, brach im Saal das Gelächter los. Auch Depp konnte sich nicht beherrschen und lachte los.
Selbst einige Jurymitglieder und der Richter konnten sich nur mit Mühe beherrschen. Nur eine einzige Person blieb völlig stoisch: Heard. Die hatte zuvor viel einstecken müssen. Connolly sagte aus, dass sie es war, die Depps Finger schwer lädiert hatte: „Johnny schrie: ‚Schau her, sie hat meinen fucking Finger abgeschnitten! Sie hat eine Wodkaflasche an meiner Hand zertrümmert.‘“
Nächste Woche Heard dran
Connolly sagte aus, er habe während der Flitterwochen bereits festgestellt, dass sein Boss ein blaues Auge hatte: „Er war gegen eine Tür gerannt, oder eine Tür war in ihn gerannt!“
Heard hat nächste Woche die Chance, ihre Seite der Geschichte vorzutragen. Dann ist nämlich die Schauspielerin an der Reihe, in den Zeugenstand zu treten.
Das Ex-Ehepaar streitet seit Anfang April im Gericht von Fairfax im US-Bundesstaat Virginia darüber, wer wem was während seiner gemeinsamen Zeit angetan hat, und verlangt vom jeweils anderen Schadenersatz in Millionenhöhe.
Gewalt-Vorwürfe
Heard hatte sich Ende 2018 in einem Beitrag für die Zeitung „Washington Post“ als Opfer von häuslicher Gewalt bezeichnet. Die Schauspielerin nannte Depp zwar nicht namentlich, der aus Filmen wie „Fluch der Karibik“ und „Edward mit den Scherenhänden“ bekannte Darsteller verklagte seine Ex-Frau in der Folge aber auf 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) Schadenersatz.
Der heute 58-Jährige argumentiert, er sei durch den Beitrag implizit als Gewalttäter dargestellt worden, was „kategorisch und nachweislich falsch“ sei.
Heard reichte schließlich 2020 eine Gegenklage ein und erklärte, durch Depps Klage werde sie wieder Opfer von „Missbrauch und Schikane“. Die 35-jährige Schauspielerin („Aquaman“, „The Danish Girl“) verlangt 100 Millionen Dollar von ihrem Ex-Mann.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.