Hermine Orian, die letzte noch lebende Katakomben-Lehrerin aus Südtirol, wurde als Österreicherin geboren und will auch als solche sterben - die „Krone“ berichtete. Im Kampf für ihre österreichische Staatsbürgerschaft erhält die 103-Jährige seit Monaten vollste Unterstützung von der FPÖ. In Wien marschierten in dieser Sache kürzlich sogar die Schützen auf.
Der Tiroler FPÖ-Nationalrat Peter Wurm findet dazu deutliche Worte: „Während unsere Staatsbürgerschaft mittlerweile wie Ramsch auf einem türkischen Basar an Menschen aus aller Herren Länder verscherbelt wird, verweigert man einer verdienten 103-jährigen Altösterreicherin ihren sehnlichsten Wunsch.“ Es könne nicht sein, „dass Menschen, die Teil unseres Volkes sind und über Jahrhunderte Teil unseres Landes waren, verwehrt wird, sich mit ihrem Vaterland auch mittels Pass zu verbinden“.
Wurm erinnert an Beschluss des Nationalrats
Wurm dankt in diesem Zusammenhang auch dem Andreas-Hofer-Bund Tirol, der sich unermüdlich für die Sache Südtirols aufopfert: „Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, Orian diesen Wunsch noch zu erfüllen.“ Er erinnert zudem an einen Beschluss des Nationalrats vom Herbst 2019, mit dem die Regierung beauftragt wurde, die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler zu ermöglichen.
Brief von Landeshauptmann-Büro gab Hoffnung
Bereits im Dezember des Vorjahres kontaktierte der Andreas-Hofer-Bund für Tirol (AHB) diesbezüglich das Büro von LH Günther Platter: „Wir bemühen uns wirklich sehr, das Anliegen von Frau Orian zu unterstützen“, lautete die Antwort. Zuständig sei jedoch die MA 35 in Wien. Diese haben die Fakten zu prüfen und dann der Bundesregierung vorzulegen. Hingewiesen wird im Schreiben auf eine Verfassungsbestimmung, wonach eine Verleihung der Staatsbürgerschaft „wegen der von Fremden bereits erbrachten Leistungen“ im besonderen Interesse der Republik liege. „Dann kann die Bundesregierung bei einer Empfehlung tatsächlich zustimmen. Dieser Weg wird auch vonseiten des Herrn Landeshauptmannes begrüßt“, hieß es.
Schützen-Demonstration in Wien
Im April fuhr eine rund 25-köpfige Schützen-Abordnung nach Wien, um dem Anliegen erneut Nachdruck zu verleihen. Als Versammlungsort wurde der Minoritenplatz genehmigt - „aber nur, wenn die Schützen ohne ihre zu ihrer Tracht gehörenden Gewehre, Säbel und Messer“ aufmarschieren. Im Stephansdom zündete die Delegation dann noch Kerzen an, damit der letzte Wunsch der 103-Jährigen in Erfüllung geht. Zufällig lief man sogar Kardinal Christoph Schönborn in die Arme, der sich die Geschichte anhörte und die Wien-Fahrt als „Zeichen der gelebten Solidarität“ lobte.
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