„Nun ist gegen den Bundesminister a. D. und Landesrat a. D. ja nichts zu sagen“, räumt die Schwanenstädter FPÖ prinzipiell ein. Die Ablehnung der „Goldmedaille“ bringt sie in einem Rundbrief aber so auf den Punkt: „Wenn der Schwanenstadt-Bezug des Rudi Anschober laut Amtsvortrag sich auf den Besuch der hiesigen Volksschule, die Ableistung des Zivildiensts im Seniorenheim und das Tragen der Fahne beim 350-Jahre-Festzug beschränkt, dann fehlt jede Verhältnismäßigkeit“.
Stadtchefin nennt Ehrung gerechtfertigt
Die Abstimmung im Gemeinderat am 31. März ging denn auch 19 (SPÖ, ÖVP, PUM) zu 6 (FPÖ) aus. Bürgermeisterin Doris Staudinger (ÖVP) verteidigt die Ehrung gegenüber der „Krone“ so: „Ich glaube, dass Rudi Anschober sehr stark mit Schwanenstadt verbunden ist. Er hat auch immer gesagt, dass er aus Schwanenstadt ist und den Bezug in seinen Aussagen dargestellt. Ich glaube, aufgrund der Position, die er innehatte und die Verbindung, die er mit Schwanenstadt hat, ist die Ehrung gerechtfertigt.“
Etwas Glanz soll bitte abfallen
Anschober habe sozusagen den Namen Schwanenstadt in die Welt hinausgetragen. Und umgekehrt gelte bei ähnlichen Ehrungen, etwa von Sportlern mit wenig faktischem Bezug zur Heimatstadt, wie die Stadtchefin unverblümt einräumt: „Man könnte sagen, dass man auch schaut, dass bei der Verleihung etwas Glanz von diesem großen Sohn oder der großen Tochter auf die Gemeinde abfällt.“ Anschober habe aber als Landesrat die Photovoltaik-Anlage auf der Mittelschule gefördert, so eine Ergänzung.
Schurl Klein, ehemals Obmann des SC Schwanenstadt, bereitet gerade eine Ausstellung über die Geschichte des Sportclubs im Heimatmuseum (ab 26. August) vor – auch mit einigen Anschober-Fotos als Fußballspieler. Also doch auch ein sportlicher Bezug!
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