Luftüberwachung für Jedermann - die Anwendungsgebiete für Drohnen gehen weit übers Video- und Bildermachen für den eigenen Social-Media-Auftritt oder das Familienalbum hinaus. Auch die Einsatzkräfte nutzen die Technik und in Oberösterreich blinkt schon auf vielen Drohnen ein Blaulicht! Auch bei einer Suchaktion nach einer dementen Frau (84) in Altmünster kam in der Nacht zum Mittwoch ein fliegendes Auge zum Einsatz - die Vermisste wurde wohlauf gefunden.
Die Polizei hat aktuell zehn Fluggeräte, die Neuesten vollgepackt mit Sensoren und hochauflösenden Kameras. „Heuer wurden bis Ende April bereits 106 Einsätze geflogen, im gesamten Vorjahr 220“, berichtet die Exekutive. Da geht’s um Vermessungen von Unfallstellen, die Suche von Vermissten oder Fahndung, Demoüberwachung und Beweissicherung.
Feuerwehr stationiert in jedem Bezirk Drohne
„Die Vogelperspektive ist in vielen Einsatzsituationen eine wertvolle Ergänzung und hilft mit, Einsatzmittel zielgerichtet und optimiert einzusetzen“, fasst Eduard Paireder vom Landesfeuerwehrkommando OÖ zusammen. Als erstes Bundesland wird in jedem Bezirk ein Drohnen-Stützpunkt eingerichtet, mit Ende Mai gehen zwölf Flugkörper in Betrieb, bis Jahresende sind alle Bezirke ausgestattet. Neben Lageübersicht bei Bränden oder Großereignissen wie Überflutungen oder Hagelschlag sollen die Drohnen auch zur Detektion von Gefahrenstoffen und Strahlenquellen genutzt werden – aus sicherer Distanz für die Feuerwehrleute. Die Feuerwehr-Drohnenpiloten machen ihre Ausbildung an einer Flugschule, werden bei der Austro Control geprüft und bekommen einen Spezialkurs für Einsatzpiloten. „Jede Feuerwehr kann ihre eigene Drohne anschaffen“, heißt es beim Landesfeuerwehrkommando. Löschen kann die Luftunterstützung übrigens aber noch nicht.
Das Rote Kreuz OÖ geht jetzt auch in die Luft
Wenn bei einem Sucheinsatz dann Polizei, Feuerwehr und Rettung alarmiert werden, könnte – überspitzt gesagt – der Luftraum bald zu eng werden. Denn ab sofort betreibt auch das Rote Kreuz in OÖ als Pilot-Bundesland von Linz aus zwei „fliegende Augen“, die auch über Wärmebildkameras verfügen. Es gab schon fünf Einsätze: Überblick verschaffen bei Massenunfällen, Suche im schwer zugänglichen Gebiet oder den schnellsten Weg zu einem Kollabierten in einer Menschenmenge, etwa bei Festivals, zu suchen.
„Der Einsatzleiter vor Ort sagt, welche Drohne zum Einsatz kommt, da gibt’s keine Eitelkeiten“, versichert Reinhard Schmidt, der Landesrettungskommandant von OÖ.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.