Wiens Schuldenberg wächst und wächst - und alleine im Vorjahr kamen 1,28 Milliarden Euro dazu, wie Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag bekannt gab. Damit ist Wien mit neun Milliarden Euro in den Miesen, dazu kommen die ausgelagerten Betriebe mit weiteren drei Milliarden Euro. Schuld an den aktuellen roten Zahlen ist aber auch Corona - alle Maßnahmen zusammen kosteten die Steuerzahler 810 Millionen Euro. Ein weiterer Brocken: die Mindestsicherung.
Insgesamt hat die Stadt Wien im vergangenen Jahr 16,2 Milliarden Euro ausgegeben. Die Hälfte davon für Gesundheit (2,8 Milliarden Euro), Soziales (2,3 Milliarden Euro) und Bildung (2,8 Milliarden Euro). Für die Wohnbauförderung wurden satte 402,7 Millionen Euro bereitgestellt, für Straßenbau und Verkehr 1,2 Milliarden Euro, die Kunst erhielt 284,8 Millionen Euro. Wofür noch Geld ausgegeben wurde: 700 Millionen Euro flossen in klimafreundliche Investitionen wie Fotovoltaik-Offensive oder Öffi-Ausbau.
5000 Euro Schulden für jeden Wiener
Umgerechnet stehen also alle Wiener mit 5000 Euro in der Kreide. Damit ist Wien nicht besonders gut und nicht besonders schlecht, sondern im Österreich Vergleich im Mittelfeld. Und dann war da noch Covid. „Trotz Corona konnten wir das zweitbeste Ergebnis bei der Ansiedlung internationaler Unternehmen erzielen. Insgesamt haben 225 Unternehmen Wien als besten Platz zum Wirtschaften und für das Leben ihrer Mitarbeiter auserkoren“, freut sich Peter Hanke. Gekostet hat die Pandemie allerdings auch im Vorjahr eine Stange Geld. Hanke: „Insgesamt hat Wien rund 810 Millionen Euro für mehr als 60 Einzelmaßnahmen für Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Gesundheit bereitgestellt.“
Und auch die Mindestsicherung kostet. 2021 gab es um 850 Personen mehr als 2020, die von Sozialhilfe abhängig waren - insgesamt also 128.000 Menschen. 759 Millionen Euro wurden 2021 insgesamt dafür verbucht. 2020 waren es, 704 Millionen Euro. Aus dem Büro des Stadtrates heißt es: „Den größten Anteil der Beziehenden stellen minderjährige Kinder.“
Neue Jobs
Und wie sieht die Lage auf dem Jobmarkt aus? Hanke: „Das Jahr 2021 war geprägt von einem starken Aufholeffekt. Ein Plus von 26.000 Beschäftigungsverhältnissen in Wien hat selbst das Vorkrisenniveau 2019 deutlich übertroffen. Über 1600 ältere Langzeitarbeitslose konnten wir über die Joboffensive 50+ in Arbeit bringen, über 4000 Jugendliche bilden wir in den Überbetrieblichen Lehrwerkstätten aus.“
Am 27. Und 28. Juni wird der Rechnungsabschluss im Gemeinderat weiter diskutiert.
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