Streit um Masken-Aus

Rauch sieht Hacker-Kritik „ein bisschen als Foul“

Politik
25.05.2022 18:14

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zeigt sich enttäuscht über die kritischen Worte aus Wien zu den neuen Corona-Regeln. Er sehe die Äußerungen von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sogar „ein bisschen als Foul“, so der Minister. Hacker hat zuvor die „fehlende Kontinuität“ im Bund kritisiert und damit den Wiener Sonderweg verteidigt. Der Bundespräsident erklärte indessen, dass er weiterhin Maske tragen werde.

„Kaum dreht man sich zwei Mal um, gibt‘s schon wieder eine neue Entscheidung - das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen“, kritisierte Hacker im Ö1-„Morgenjournal“ am Mittwoch und verteidigte, dass die Maskenpflicht in Wien weiterhin auch in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgesetzt bleiben muss.

Rauch ortet politisches Kalkül
„Ich habe mit ihm mehrfach telefoniert zu all diesen Fragen, wir haben uns darüber ausgetauscht und wir haben auch über die Abschaffung der Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln gesprochen“, sagt der Gesundheitsminister laut Vorabmeldung dazu am Mittwochabend auf „Puls 24“.

Rauch erklärte zudem, dass eine vierte Corona-Impfung wohl notwendig sein wird. (Bild: APA/Hans Punz)
Rauch erklärte zudem, dass eine vierte Corona-Impfung wohl notwendig sein wird.

Er wirft dem Wiener Stadtrat parteipolitisches Kalkül vor und verteidigt seine Entscheidung: „Ich nehme das zur Kenntnis, das ist ein Stück weit auch Parteipolitik, die da betrieben wird, aber ich habe am Ende des Tages auf einer sachlichen Basis zu entscheiden und das habe ich getan.“

Hacker: „Rein inhaltliche Frage“
Auf diese Debatte will sich Hacker offenbar aber nicht einlassen: Dass Wien stets einen Sonderweg gehe, sei schlicht eine „rein inhaltliche Frage“ und keine politische, versicherte er. Dass die Pandemie vorbei sei, sei die falsche Botschaft.

Peter Hacker (SPÖ) (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Peter Hacker (SPÖ)

Er verstehe auch nicht, warum in den Schulen mit dem Testen aufgehört wird. Von der Entscheidung des Bundes, dass die Maskenpflicht auch in den Öffis ausgesetzt wird, zeigte sich der Stadtrat überrascht.

Kickl poltert gegen Sonderweg 
Bei FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl sorgt wiederum der Wiener Sonderweg für Unmut. Er forderte die Bundesregierung am Mittwoch per Aussendung auf, die Bevölkerung aus der „Corona-Geiselhaft der Wiener SPÖ“ zu befreien. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen sei nicht nachvollziehbar, wieso in Wien im Gegensatz zu anderen großen Städten in den Öffis weiter Maskenpflicht gilt.

Van der Bellen trägt Maske freiwillig weiter
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kündigte unterdessen an, trotz des weitgehenden Endes der Maskenpflicht beim Einkaufen und im Theater „wahrscheinlich schon“ weiterhin Maske zu tragen, wie er am Mittwoch im „Standard“ erklärte. Er sei unlängst in einem Konzert gewesen, wo fast jeder freiwillig Maske getragen habe, schilderte er gegenüber „Österreich“. „In solchen Situationen werde ich weiter Maske tragen.“

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