20.000 Quadratmeter

Spielplatz soll auf alter Mülldeponie entstehen

Oberösterreich
28.05.2022 08:00

Im St.Valentiner Gemeinderat wurde die Versiegelung eines alten Mülllagers um 600.000 Euro beschlossen. In Zukunft soll genau dort ein Freizeitpark entstehen, doch der Plan kommt nicht bei allen Parteien gut an.

20000 Quadratmeter direkt im Grenzgebiet von Oberösterreich und Niederösterreich sorgen schon seit Jahren für viele Diskussionen in St. Valentin (NÖ). Denn obwohl die ehemalige Mülldeponie seit 40 Jahren zugeschüttet ist, konnte man sich noch nicht auf eine Nachnutzung einigen. Früher wurden dort unter anderem Lackdosen, Öl, Batterien oder Autoteile entsorgt. Das Bundesumweltamt hat vor einigen Jahren festgestellt, dass von der Deponie keine Gefahr mehr ausgeht.

ÖVP ist sich uneins
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde über die Deponieschließung abgestimmt und diese auch beschlossen. SPÖ und Grüne sprachen sich dafür aus, die FPÖ ist dagegen und die ÖVP ist sich uneins (zwei dafür, drei dagegen und drei Stimmenthaltungen).

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Ich wohne in der direkten Nachbarschaft zu der ehemaligen Mülldeponie. Daher wäre ich die erste, die aufschreit, wenn es noch irgendwelche Bedenken in Richtung giftigen Gasen geben würde.

Kerstin Suchan-Mayr, SPÖ Bürgermeisterin St. Valentin

Bescheid vom Land
Zum Verdichten des alten Mülllagers müssen unter anderem Erd- und Lehmschichten aufgetragen werden. Die Kosten für die Versiegelung des zwei Hektar großen Areals liegen bei rund 600.000 Euro. „Für die Schließung gibt es auch einen Bescheid vom Land. Bis 2025 muss alles abgeschlossen sein. In der Vergangenheit wurde dieses Areal überhaupt nicht benutzt. Ziel muss es sein, für die Zukunft eine sinnvolle Nachnutzung bereit zu stellen“, so Kerstin Suchan-Mayr, SPÖ-Bürgermeisterin von St. Valentin.

Für die Gegner sind die Pläne „grob fahrlässig“
Und diese Nachnutzung bringt auch Kritiker auf den Plan. Auf dem Areal der Mülldeponie soll nämlich in Zukunft ein Freizeitpark entstehen. Für die St.Valentinerin Waltraud Leeb (sie ist auch FPÖ-Parteimitglied) ist das „grob fahrlässig“. „Ein Kinderspielplatz auf einer Giftmülldeponie ist nicht möglich. Ich würde meine Kinder dort nicht spielen lassen. Es ist der falsche Standort dafür“, bekämpft Leeb die Pläne. „Wir arbeiten sehr intensiv, es gibt einen Monitoring-Prozess der alles überwacht. Es gibt kein Gefährdungspotenzial. Ich wohne gleich daneben, wäre die erste, die aufschreit. Ich habe überhaupt keine bedenken“, kontert die Bürgermeisterin.

Am 10. Juni findet ab 15 Uhr bei der ehemaligen Mülldeponie eine Bürgerbeteiligungsaktion statt.

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