Energie, Lebensmittel, Personal - Hoteliers stöhnen ebenfalls unter Preissteigerungen. Damit wird‘s auch für Gäste teurer!
Groß wie selten zuvor ist nach den Corona-bedingten Entbehrungen der vergangenen beiden Jahre die Reiselust der Österreicher. Wie berichtet, wollen heuer 80 Prozent zumindest ein paar Tage Urlaub machen, knapp die Hälfte davon im eigenen Land. Doch dafür müssen wir heuer tiefer in die Tasche greifen - die Teuerungswelle schwappt naturgemäß auch über die Hotel- und Gastronomiewirtschaft hinweg.
Neben steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel fordern auch Arbeitnehmer höhere Löhne, um wiederum ihre Kosten für das tägliche Leben decken zu können. Eine Rechnung, die unterm Strich auch der Gast bezahlen muss. Der Vize-Chef der Hoteliervereinigung, Alexander Ipp, rechnet mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von zehn Prozent für diesen Sommer.
Das Problem ist, dass in den vergangenen Jahren kaum neue Mitarbeiter in der Branche begonnen haben - diese fehlen jetzt natürlich.
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler
Mitarbeitermangel hält gesamte Branche in Atem
Dennoch ist die Buchungslage gut, die Stimmung in der Branche sei „sehr positiv“, erklärt die neue Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (siehe auch Interview unten). Die Stimmung kippt jedoch rasch, wenn das Thema Personal aufkommt. Mehr als 15.000 Stellen in Hotellerie und Gastronomie sind vakant - viele Betriebe müssen Ruhetage einlegen oder die Küchenzeiten einschränken. Die Branche stehe jedenfalls „vor vielen Herausforderungen“, erklärt Kraus-Winkler im „Krone“-Gespräch.
„Krone“: Frau Staatssekretärin, welche „Baustellen“ hat Ihnen Ihre Vorgängerin Elisabeth Köstinger hinterlassen?
Susanne Kraus-Winkler: Sie hat das Amt der Tourismusministerin in der schwersten Phase der Geschichte engagiert ausgeübt, die Branche ist gut durch die Krise gekommen. Dennoch müssen wir uns etlichen Herausforderungen stellen - Pandemie-Nachwirkungen, Krieg, Preissteigerungen und dem Arbeitskräftemangel.
Warum pfeifen so viele auf einen Job im Tourismus?
Corona-bedingte Schließungen, Lockdowns, die fehlende Planbarkeit haben zu Verunsicherung geführt. Zwar konnten durch Kurzarbeit 183.000 Personen in Beschäftigung gehalten werden. Das Problem ist aber, dass in den vergangenen Jahren kaum neue Mitarbeiter in der Branche begonnen haben - diese fehlen jetzt natürlich.
Wo urlauben Sie heuer?
Wenn es sich irgendwie ausgeht, an einem österreichischen See.
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