Bundesländer-Vergleich

Steiermark zahlt Ukraine-Flüchtlingen am wenigsten

Steiermark
30.05.2022 13:29

Im Bundesländer-Vergleich zahlt die Steiermark am wenigsten für privat untergebrachte Vertriebene aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Warum das so ist - und was sich in Kürze ändern soll.

Auch drei Monate nach Beginn der russischen Invasion und der Ankunft der ersten ukrainischen Flüchtlinge im Land läuft es noch nicht rund im bürokratischen Räderwerk. Ein Aspekt, der für Kritik sorgt: Nicht alle Bundesländer zahlen gleich viel Unterstützung an Vertriebene, die privat untergebracht sind. Beinahe überall sind es für die Verpflegung 215 Euro pro Monat und Erwachsenen (100 Euro für Kinder). In der Steiermark sind es hingegen nur 200 bzw. 90 Euro.

Kritiker lassen Argument nicht gelten
„Die geringfügigen Unterschiede ergeben sich aus den niedrigeren Lebenserhaltungskosten in der Steiermark“, heißt es aus dem Büro von SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus. Ein Argument, das Kritiker nur bedingt gelten lassen, denn die Lebensmittelpreise seien hierzulande so hoch wie in anderen Bundesländern.

Die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) (Bild: LT-Stmk/Frankl)
Die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ)

Landtags-Beschluss noch vor dem Sommer geplant
Bald sollen aber österreichweit einheitlich höhere Sätze gelten: 245 Euro für Erwachsene und 135 Euro für Kinder - und das rückwirkend ab dem 1. März. Der Mietkostenersatz soll zudem künftig bei 135 Euro für Einzelpersonen und 270 Euro für eine Familie liegen. Es gibt bereits einen Beschluss aller Landesflüchtlingsreferenten, so das steirische Sozialressort. Allerdings müssten der Vereinbarung noch alle neun Landtage sowie auch der Nationalrat zustimmen. In der Steiermark soll dieser Beschluss jedenfalls noch vor dem Sommer erfolgen.

Gegenüber Ö1 berichtet die Ausseer Flüchtlingshelferin Karin Marl über weitere bürokratische Hindernisse und Ärgernisse: So würden Flüchtlinge nicht vorab erfahren, wann jemand zur Bar-Auszahlung zur Unterkunft kommt - ist man nicht da, gibt es kein Geld. Auch müsse eine Familie, die mittlerweile nach Wien gezogen ist, für nur eine Unterschrift zurück in die Steiermark. 

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