Weil es in den vergangenen Jahren zu wenig Niederschläge gab, fehlt es an Wasser. Im Sommer könnten sogar teilweise Engpässe drohen. Die SPÖ fordert jetzt Maßnahmen.
Das frische, klare Trinkwasser aus der Leitung ist für die Menschen in Österreich eine Selbstverständlichkeit. Diesen Sommer könnte sich die Situation mit der Wasserversorgung in manchen Regionen Ostösterreichs allerdings zuspitzen,warnen nun die SPÖ und Experten. Zwar drohe noch keine Knappheit, in Gegenden Niederösterreichs und des Burgenlandes habe es aber in den vergangenen Jahren deutlich weniger Niederschläge gegeben, so Helmut Herlicska vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland. Auf fünf Jahre gerechnet, fehle ein mittlerer Jahresniederschlag.
Tiefster Stand der letzten 100 Jahre
Die Folge: Im Bereich Wr. Neustadt-Neudörfl etwa sei der Grundwasserspiegel um elf Meter im Vergleich zum Höchststand abgesunken. Es werde ein Tiefststand der letzten 100 Jahre verzeichnet. Dabei sei auch die Bewässerung in der Landwirtschaft ein Faktor. Daher müsse nicht nur sorgfältiger gewirtschaftet werden. „Bei der Grundwassernutzung muss die Trinkwasserversorgung, die Daseinsvorsorge, absoluten Vorrang haben, vor allen anderen Nutzungen“, fordert Herlicska. Die Versorgung der einzelnen Haushalte müsse immer gewährleistet sein. Bei Wasserrechten brauche es eine Privilegierung der öffentlichen Wasserversorger.
Studien zeigen, dass sich die Grundwasserressourcen bis 2050 um 23 Prozent verringern werden, während der Bedarf steigt.
Nationalrat Christian Drobits (SPÖ)
Vorrang für Versorgung der Haushalte
Der burgenländische SPÖ-Abgeordnete zum Nationalrat, Christian Drobits, fordert daher Änderungen beim Wasserrechtsgesetz. Es müsse verfassungsrechtlich sichergestellt werden, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser Vorrang hat. Außerdem will Drobits, dass Landwirtschaft und Industrie künftig Wasserzähler anbringen müssen, um endlich klare Zahlen zum tatsächlichen Verbrauch zu haben.
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