Grundstücksverkäufe

Die Pinzgauer zeigen weitere dubiose Deals an

Salzburg
31.05.2022 05:00
Umstrittene Verkäufe rund um Landwirte, die gar keine sind. Immer mehr Fälle werden publik. Gleich fünf Pinzgauer schalten nun die Justiz ein.

Peter Höller machte den Anfang. Der Piesendorfer Landwirt schaltete die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ein. Sie sollen die Vorgänge rund um den Verkauf einer 2,5 Hektar großen Wiesen neben seinem Bauernhaus überprüfen.

„Krone“-Leser wissen es: Der Piesendorfer hatte im Jahr 2003 in einer finanziellen Notlage die Fläche über einen Notar verkauft. Über Umwege ist mittlerweile dessen Lebensgefährtin Besitzerin der Wiese. Sie ist keine Landwirtin. Dies wäre gesetzlich verpflichtend. Für die Behörden war das allerdings kein Problem.

Es ist nur eines von vielen Beispielen von zweifelhaften Flächen-Deals. Wie berichtet, kritisierte der Landesrechnungshof jüngst in einem Bericht die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksverkäufen im Pinzgau. Die SPÖ hat wegen der Vorgänge die WKStA eingeschaltet. Und nicht nur Peter Höller hat sich dem Gang zur Justiz angeschlossen. Vier weitere Privatpersonen ziehen mit – darunter auch Marlene Rainer aus Mittersill. Sie erhebt schwere Vorwürfe rund um den Verkauf einer Landwirtschaft ihres Vaters.

Dieser veräußerte das Grundstück am Pass Thurn in den 1990er-Jahren an einen heute bekannten Bauunternehmer. Die Fläche des „Alpschwendtgutes“ war zunächst Grünland, wurde dann in Bauland bzw. Zweitwohnsitzgebiet umgewidmet. Dort entstehen nun Chalets. Rainer kämpft seit Jahren um eine Rückabwicklung des Geschäfts. „Der Bauunternehmer hat als Scheinlandwirt systematisch unter fragwürdigen Methoden landwirtschaftliche Flächen aufgekauft“, sagt sie. Die Grundverkehrsbehörde in Zell startete zwar mit der Prüfung des Falles. Diese zogen sich und versandeten dann vollends.

„Kein Landwirt“: Verkauf klappt erst im x-ten Anlauf
Brisant: Die Grundverkehrskommission hat 1987 und 1991 den Kauf des Grundstücks nicht bewilligt – weil der Käufer „kein Landwirt“ sei. Erst 1994 sprach die Bezirksbauernkammer dem heutigen Unternehmer den „Bauern-Status“ zu. Die SPÖ stellte zu den Vorgängen rund um das „Alpschwendtgut“ bereits mehrere Anfragen im Landtag. Marlene Rainer setzt nun alle Hoffnungen in die WKStA.

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