Viel weniger verkauft

Weniger Umsatz wegen Preisschock bei Erdbeeren

Kilopreise jenseits der 10-Euro-Marke sind bei Erdbeeren derzeit schon fast normal

(Bild: Alexander Schwarzl)

Preissteigerungen und Kaufkraftverlust verderben den Oberösterreichern die Lust auf Spargel und Erdbeeren, und viele verzichten nun einfach darauf. Aber auch andere frische Feldfrüchte bleiben derzeit in den Kühlhäusern liegen.

„Unter der Woche merken wir es am meisten, dass die Leute verhaltener einkaufen. Am Wochenende gönnen sie sich dann eher was Gutes.“ – Erdbeer- und Spargelbauer Bernhard Aichinger aus Prambachkirchen ist mit der aktuellen Saison zwar durchaus zufrieden, aber es lief auch schon besser. Das Geld sitzt bei den Oberösterreichern nicht mehr so locker. Spargel und Erdbeeren gelten mit Kilopreisen von – teilweise – jenseits von 10…Euro als kleiner Luxus – hier wird schnell gespart.

„In der Vorwoche sind bei den Bauern bis zu 40…Prozent der Erdbeeren, die für den Handel bestimmt waren, liegen geblieben“, weiß Stefan Hamedinger, Gemüsebaureferent der Landwirtschaftskammer OÖ. Um die rasch verderblichen Feldfrüchte an den Mann zu bringen, bot etwa der Erdbeerhof Roithmayr in Hacking vollreife Marmelade-Erdbeeren, die sofort verbraucht werden müssen, um vier Euro das Kilo an – und war ratzfatz ausverkauft.

(Bild: ZVG)

Dreifacher Düngerpreis ist nur ein Kostentreiber
„Beim Spargel ist die Situation nicht ganz so arg, weil hier fast die gesamte Menge ab Hof verkauft wird“, erklärt Hamedinger, der sich aber immer wieder über Angebote im Handel, bei dem ausländische Ware billig verkauft wird, ärgert. Nicht nur „Luxus-Gemüse“, wobei die Erdbeere zu den Sammelnüssen gehört, bleibt heuer liegen. „Wir könnten ein Viertel mehr Salat, Kohlrabi oder Frühkartoffeln verkaufen. Die Ware ist jetzt da und frisch“, sucht Hamedinger nach Gründen für die schwache Nachfrage.

Der Preis spielt sicher eine Rolle, Bauern geben gestiegene Kosten für Energie, Dünger – bis zu 200 Prozent teurer – und Personal auf den Feldern, das durch Kollektivvertragsänderungen um rund 17 Prozent mehr bekommt, weiter.