Die Pongauer Bürgermeister wurden über die Situation an der Schwarzacher Gynäkologie und die daraus folgenden „Leistungsanpassungen“ nicht vorab informiert. Das sorgt bei den Ortschefs für Unmut unt Unverständnis.
Es gibt leider wenig Kontakt mit uns Bürgermeistern. Dabei müssen wir unseren verunsicherten Bürgern irgendetwas sagen“, ärgert sich Schwarzachs Ortschef Andreas Haitzer (SPÖ). Rund 1200 Geburten registriert das örtliche Standesamt jährlich. Wenn es um nötige Investitionen geht, seien die 25 Pongauer Gemeinden mit hohen Beträgen dabei.
Nun müssen werdende Mütter und neue Krebspatientinnen in andere Kliniken ausweichen. Von diesen massiven Einschränkungen an der Gynäkologie hat man allerdings erst aus den Medien erfahren. Ein Umstand, der nicht nur Haitzer, sondern auch seinen Kollegen aufstößt.
Ich erwarte mir eine sichere Versorgung für unsere Bürger. Wir zahlen ja, was das Klinikum betrifft, auch immer kräftig mit.
Manfred Brugger, Bürgermeister von St. Veit (ÖVP)
„Eine Information über die aktuelle Situation wäre das Mindeste“, zürnt etwa St. Veits Bürgermeister Manfred Brugger (ÖVP). In der Bezirkshauptstadt St. Johann sagt Ortschef Günther Mitterer (ÖVP): „Wir zahlen alle für das Klinikum, aber uns hat niemand informiert!“
Immerhin: Der Chef der Pongauer Bürgermeisterkonferenz, Bernhard Weiß (ÖVP), bestätigt auf „Krone“-Anfrage, ein Info-Mail erhalten zu haben. Allerdings geschah dies erst am 23. Mai, als auch die Presseaussendung erfolgte.
Bürgermeister erwartet sich mehr von Stöckl
Schwarzachs Bürgermeister Haitzer ist aber nicht nur mit der mangelnden Kommunikation unzufrieden, sondern auch mit der Arbeit von Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). „Den kann man aus der Verantwortung nicht entlassen. Das Land hat eine Bringschuld, sich um die Sache zu kümmern“, so der Ortschef. Haitzer, der sich auch Sorgen um den guten Ruf des Klinikums macht, erwartet sich von Stöckl, dass „er das auf Schiene bringt“.
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